Eos ist der Inbegriff des rosafarbenen Himmels, des erwachenden Tages und auch des Neuanfangs. Sie taucht allmorgendlich mit ihrem Gespann aus der Tiefe des Meeres und kündigt damit den Tag an.

 Die Früherwachende

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Eos ist der Inbegriff des rosafarbenen Himmels, des erwachenden Tages und auch des Neuanfangs. Sie ist die Tochter der Theia und des Titanen Hyperion (Sohn der Gaia). Ihre Geschwister sind die Mondgöttin Selene und der Sonnengott Helios.

Die rosenfingerige Göttin

Sie taucht allmorgendlich mit ihrem Gespann aus der Tiefe des Meeres und kündigt damit den Tag an. Dies führte zu ihrem Beinamen „die Früherwachende“.

Sie fährt ihrem Bruder Helios, bei dessen Reise über den Himmel, in ihrem eigenen Wagen voraus und bringt den Menschen das Licht nach der dunklen Nacht. Ihre Pferde hießen Phaethon („Schimmer“, oder „der Glänzende“) und Lampos („Glanz“, oder „der Helle“).

Mittags verwandelt sich Eos in Hemera (Licht des Tages) und am Abend in den Sonnenuntergang, manchmal auch Hesperide genannt.

Homer preist Eos‘ Schönheit über alle Maßen. Sie erscheint entweder als lieblich geflügeltes Geschöpf, als anmutige, schöngelockte, rosenarmige und rosenfingerige Göttin, in einem Kleid aus Safran gewandet oder aber auch als Morgensonne selbst bzw. als Frau, die auf der Morgensonne ruht und die noch ruhige Erde still betrachtet.

Der Himmel errötet mit ihr

Mit ihrem ersten Gatten, dem Titan Astraios hatte sie viele Kinder, neben dem Eosphoros (Morgenstern, lat. Lucifer) auch die vier Winde Zephyr, Notos, Boreas und Euros.
Darüber hinaus hatte sie viele Liebhaber und soll zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse oft gut aussehende Männer entführt haben.

Dies geht womöglich auf ihre Liebschaft mit dem Kriegsgott Ares zurück, mit dem Eos, die Göttin Aphrodite, die Geliebte des Ares erzürnt haben soll. Diese flößte der Eos aus Rache die unstillbare Begier nach jungen sterblichen Männern ein. Seither muss sich Eos, wenn sie morgens über den Horizont zieht, überall nach jungen Männern umsehen. Dies treibt ihr angeblich die Schamröte ins Gesicht, und der Himmel errötet mit ihr.

Wer weiß, vielleicht ist es aber gar nicht Schamröte sondern das noch erhitzte Antlitz nach einer erfreulichen Liebesnacht …

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Der vergreiste und andere Liebhaber

Ein sterblicher Liebhaber der Eos war Tithonos, dem sie so zugeneigt war, dass sie für ihn Unsterblichkeit erbat. Allerdings hatte sie vergessen, ewige Jugend hinzuzufügen und so vergreiste ihr Liebhaber allmählich. In eine Grille verwandelt zirpt er ihr jeden Morgen einen Abschiedsgruß zu, bevor sie sich auf die ihre Reise macht.

Ein anderer Liebhaber war der riesenhafte Jäger und auch gewalttätige Orion, der seine Gattin Merope ständig misshandelte. Er ist daher von seinem Vater, dem Weingott Dionysos (Sohn der Göttin Selene und damit Neffe der Eos) geblendet worden. Um sein Augenlicht wiederherzustellen, musste er sein Gesicht in Eos‘ Strahlen baden. Eos hatte Erbarmen mit ihm und gab ihm nicht nur das Augenlicht wieder sondern nahm ihn auch zum Geliebten. Das hinderte ihn jedoch nicht, weiterhin gewalttätig zu sein. Artemis verbannte ihn schließlich zu den Sternen. Orion soll sich jedoch immer noch so vor seiner Wohltäterin Eos schämen, dass sein Sternbild im Erscheinen der Morgenröte verschwindet.

Bei der Klage um ihren vor Troja gefallenen Sohn Memnon fallen die Tränen von Eos als Tau auf die Erde herab.

Mit der Göttin Eos kann man natürlich am besten zu Tagesanbruch in Verbindung treten. Wer die zarte Energie der ersten Sonnenstrahlen, des erwachenden Tages kennt, weiß um ihre zarte Schönheit.

Ihr können alle Wünsche in Zusammenhang mit Neubeginn anvertraut werden. Die ersten zarten „Pflanzen“ neuer Ideen, die noch nicht das grelle Sonnen- bzw. Rampenlicht vertragen können von Eos mit ihren zarten Strahlen geküsst werden.

auch: Phoibe, Aurora (römisch)

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