Hathor schuf sich in Urzeiten aus sich selbst heraus. Sie gilt als die Mutter jeder Göttin und jeden Gottes und auch als symbolische Mutter des jeweiligen Pharao. Sie ist die heilige Himmelskuh, die die Milch des Lebens schenkt.

Die heilige Himmelskuh

 

hathor

Alle Sinnesfreuden und Genüsse gehören zu Hathor — Liebe, Erotik, sexuelle Begegnung, Berührung, Tanz, gutes Essen und Trinken, Gesang, Musik und Kunst.

Hathor schuf sich in Urzeiten aus sich selbst heraus. Sie gilt als die Mutter jeder Göttin und jeden Gottes und auch als symbolische Mutter des jeweiligen Pharao. Sie ist die heilige Himmelskuh, die die Milch des Lebens schenkt.

Dargestellt wird sie daher entweder als Frau mit Kuhkopf oder mit mondförmigen Kuhhörnern, zwischen denen sie die Sonnen- bzw. die Vollmondscheibe trägt. Auch Bildnisse von ihr als geflügelte Kuh sind bekannt.

In einer Hand hält sie das Ankh-Zeichen, das später Symbol für den Planeten Venus und für die Frauen wurde. In der anderen Hand hat sie eine Rassel, um böse Geister zu vertreiben und die Menschen beim Tanze zu begleiten.

Körper für die unsterbliche Seele

Als Göttin der Geburt, des Lebens und des Todes war es ihre Aufgabe, einen Körper für die unsterbliche Seele zu erschaffen. Als Schöpferin des Körpers inspiriert sie auch alle körperlichen Freuden. In ihren Tempeln wurde daher nicht nur gebetet und geopfert, sondern auch weltlichen Genüssen gefrönt.

Sie ist bei der Geburt jedes Kindes zugegen und wachte über sein Schicksal. Als Göttin der Toten soll Hathor die in der Unterwelt ankommenden mit Erfrischungen vom Platanenbaum erquickt haben, dabei soll sie selbst soll die Gestalt einer Platane angenommen haben. Königliche Särge stellte man darum aus dem Holz dieses Baumes her, dachte man doch, ihr Tod sei so nichts als eine Rückkehr in den Schoß der Mutter.

Gebieterin der Vagina

Sie ist die Göttin der Frauen, der Fruchtbarkeit, der „weiblichen Sexualität“ und der Heirat. Als Beschützerin der Frauen, so sagt man von ihr, unterstütze sie die Frauen in ihrem Streben nach Schönheit. Schönheitspflegeartikel, Schmuck und schöne Kleider werden ihr daher geweiht.

Eine ihrer Bezeichnung ist „Gebieterin der Vagina“. Die Ägypterinnen waren davon überzeugt, dass die Göttin den Frauen bei Empfängnis und Geburt helfe.
Sie gilt als Schöpferin der Mädchen und trägt Sorge für Mutter und Kind.

Als Himmelsgöttin ist sie so mächtig, dass sie bei allem helfen kann — von Liebeskummer bis zu finanziellen Problemen. Bei ihr geht es immer um Fülle und Wohlbefinden, Wohlstand und Glück, um Nahrung für Körper, Geist und Seele – für die Lebenden und über den Tod hinaus.

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Der sinnesfrohe Hathor-Kult

Mehr als 3000 Jahre wurde in Ägypten Hathor in ihrem sinnesfrohen Kult verehrt. Die Mythen und Geschichten um sie sind dementsprechend vielfältig: Mal ist sie Kuh, dann wieder Löwin, mal Frau, dann Baum. Sie herrscht über Himmel, Erde und Unterwelt. In Zeiten der ersten Dynastien war ihr Name immer Bestandteil des ägyptischen königlichen Namens, was auf das arachaische matrilineare Königinnentum hinweist.

Ihr Kult wurde allmählich vom Kult der Isis abgelöst, mit der sie eigentlich verschmolzen ist. Daher sind viele Attribute und Geschichten über die beiden Göttinnen ident.

Hathors eigentlicher Name lautet Het-Hert = das Haus des Himmels, später Hat-Hor = Haus des Horus. Hathor war eng mit dem Königsgott Horus verbunden, der eher als Sohn der Isis bekannt ist. In manchen Auslegungen ist er jedoch auch der Sohn der Hathor. Das Haus stand bei den alten Ägyptern auch für den Schoß einer Mutter. Damit erklärt sich auch die Zuschreibung von Hathor als Mutter des Horus. Eines ihrer Zeichen ist daher auch der Falke des Horus.

Auch die heilige Kuh, die wie kein anderes Tier, von den ÄgypterInnen durchgehend verehrt wurde, teilt sie sich mit Isis. Hathor wird als Mutter und Frau des Sonnengottes Ra (auch: Re) bzw. als dessen Auge beschrieben. Jeden Abend birgt sie ihn in ihrem Schoß, um ihn am nächsten Tag neu zu gebären. Damit wird sie auch mit der Göttin Nut gleichgesetzt.

Die heilige Sieben

Hathors heilige Zahl ist die 7. Die Göttin wird in ihren sieben Aspekten verehrt, die den sieben Planeten entsprechen, die in der Alten Welt bekannt und mit bloßem Auge sichtbaren waren. Die Priesterinnen der Hathor haben sieben Krüge; die sieben Töchter von ihr und von Re machen sieben Knoten in ihre sieben Tuniken.

Es gibt Hinweise, dass das Wissen der Hathor im Orakel-Kartenspiel Tarot steckt und dieses seinen Namen von dieser Himmelsgöttin erhalten habe. Hathor kann man eigentlich nicht anrufen oder anbeten, sondern nur feiern. Das ist die Sprache, die sie am besten versteht. Sie unterstützt bei allen kreativen Prozessen, bei Liebesglück, bei allen Sinnesfreuden.

Hathor zu Ehren werden Festmahle mit kulinarischen Höhepunkten, berauschenden Essenzen für Gaumen und Nase, Ohrenschmaus und Augenweiden ausgerichtet. Besonders Frauen erinnert Hathor immer wieder an Lebensfreude und Genuss.

In ihrem Namen gönnen sich Frauen etwas, was ihre Sinne erfreut – ein Kleidungsstück aus einem wunderbaren Stoff, einen neuen Duft, eine exquisite Leckerei, eine sinnliche Massage, einen Abend im Konzert, einen prickelnden Flirt …

auch: Hethert, Athyr, Het-Hert, Hat-Hor

 

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