In der ägyptischen Mythologie gilt Sekhmet als Tochter der Sonne, aus deren Auge sie geboren wurde. Sie wird mit dem zerstörerischen Aspekt der Sonne, mit dem heißen, erbarmungslosen Wüstenwind verbunden, der die Krankheiten bringt.

 Feurige weibliche Macht 

In der ägyptischen Mythologie gilt Sekhmet als Tochter der Sonne, aus deren Auge sie geboren wurde. Sie wird mit dem zerstörerischen Aspekt der Sonne, mit dem heißen, erbarmungslosen Wüstenwind verbunden, der die Krankheiten bringt.

Feueratmen der Göttin

Die heißen Wüstenwinde sind der Feueratmen der Göttin. Die Farbe Rot steht daher für Sekhmets versengende, glühende Energie. Da sie die Göttin der Krankheiten ist, versteht sie auch viel von Heilung, speziell jener von sämtlichen Kriegsverletzungen, wie Knochenbrüche, Prellungen, Quetschungen und Schnittverletzungen.

Deshalb wird sie auch heute noch um Hilfe bei der Heilung angerufen.
Ihr Heilungsaspekt war in der Spätantike so wichtig geworden, dass „Sekhmetpriester/in“ gleichbedeutend mit „Arzt“ bzw. „Ärztin“ war. Die Sprachwurzel ihres Namens ist „sekhem“ und bedeutet stark, mächtig, leidenschaftlich, gewaltsam, heftig.

Wilde, ungezähmte Seite der Katzengöttin

Als Löwin ist Sekhmet die wilde, ungezähmte Seite der Katzengöttin Bast. Als Pendant zur Bast symbolisiert sie den zerstörerischen, gefährlichen, bösen Charakter einer Katze, wird aber unter ihrem friedlichen Aspekt auch wieder zu eben dieser schnurrenden und schmeichelnden und liebreizenden Katzen- und Liebesgöttin.

Bast wird auch die Göttin des Ostens (= Sonnenaufgang, Leben) und Sekhmet die Göttin des Westens (= Sonnenuntergang, Tod) genannt. Ihr Löwinnencharakter beinhaltet nicht nur Stärke und Angriffslust. Ihr scharfer Blick erkennt jede Beute auch auf weite Distanzen. Damit deckt sie im übertragenen Sinne auch alles auf, was unter der Oberfläche ist – Lügen, Intrigen, Gefahren und unterdrückte Wahrheiten.

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Schwor, die gesamte Menschheit auszulöschen

Ihr blutrünstiger, Furcht erregender Aspekt wird gut in ihrem Mythos „Vernichtung des Menschengeschlechtes“ deutlich: Die Menschen begehrten gegen den Sonnengott auf, was bei Sekhmet einen enormen Wutanfall auslöste. Sie schwor, die gesamte Menschheit auszulöschen und begann, wie im Rausch mit einem wahren Blutgemetzel.

Der Sonnengott Ra selbst griff ein, um sie zu bremsen. Er mischte riesige Fässer Bier mit Granatapfelsaft und goss diese Flüssigkeit auf ihrem Weg aus. Sekhmet hielt sie für menschliches Blut und trank sie gierig. Davon betrunken schlief sie ein. AIs sie wieder aufwachte, war ihre Wut verraucht.

Löwenmutter, die ihre Kinder verteidigt

Ursprünglich war sie eine Kriegsgöttin und da vor allem Landesverteidigerin, die Beschützerin des ägyptischen Volkes, der PharaonInnen und der jeweiligen Dynastie. Ihre Flammen verbrennen die Körper der Feinde – die typische Löwenmutter, die ihre Kinder verteidigt. Dargestellt wird Sekhmet meist in Frauengestalt mit einem Löwenkopf.

Auf dem Kopf trägt sie die Sonnenscheibe mit der Uräusschlange, die auf all jene Feuer speit, die die Schützlinge der Göttin bedrohen. In ihren Händen hält die Göttin meist das Lebenszeichen (Anch) und das Papyruszepter. Sie ist die Schwester und Frau des Schöpfergotts Ptah und die Mutter von Nefertem, der Gott der Lotus-Pflanze und des Sonnenaufgangs. Aus diesen drei Gottheiten besteht auch die „Triade von Memphis“. Hier stellt sie den Mutteraspekt dar.

Mit Bast und Isis bildet sie auch die ägyptische Dreifaltigkeit der Göttin. Hier ist Sekhmet in ihrem Aspekt als Todes- und Kriegsgöttin die Dunkle, Gefährliche, Verschlingende, in ihrem Heilungsaspekt die Weise Alte, Magische, Wissende und Heilerin.
Die nubische Muttergöttin Mut ist in ihrem Mythen immer mehr mit Sekhmet zur löwenköpfigen Mut-Sekhmet verschmolzen..

Ruft die wilde, ungezügelte Kraft wach

Sekhmet ruft in Frauen die wilde, ungezügelte Kraft wach. Ihre feurige weibliche Macht dient zur Selbsterhaltung und der ihrer Kinder.

Sie ist ungezügelt mutig.
Sekhmet unterstützt Frauen darin, in Würde zu leben, aber sie zwingt auch dazu, sich mit störenden Dingen und Lebensumständen auseinander zu setzen und der eigenen persönlichen Integrität zu folgen. Das bedeutet oft auch radikal im Denken und im Handeln zu sein, Dingen auf der Spur zu sein, Beute aufzulauern und blitzschnell zuzuschlagen.

Dafür schenkt sie ein großes Löwinnen-Herz, feurige Leidenschaft, wilde Begierde (die von Sekhmet gesegnete Frauen auch aus voller Herzenslust hinausbrüllen) und danach immer wieder ein zufriedenes behagliches Schnurren …

auch: Sekmet, Sachmet, Sakhmet, Sechmet, Sekhet, Sekhmut  

 

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