Gaia ist die göttliche und beseelte „Große Erdenmutter“. Sie ist die Tochter der Nyx, der Göttin der Nacht und ursprünglichen Finsternis. Sie entstand im Weltenei, das Nyx in den Schoß der Dunkelheit gelegt hatte.

Große Erdenmutter

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Gaia ist die göttliche und beseelte „Große Erdenmutter“. Sie ist die Tochter der Nyx, der Göttin der Nacht und ursprünglichen Finsternis. Sie entstand im Weltenei, das Nyx, in den Schoß der Dunkelheit gelegt hatte.

Das wunderbare Zusammenspiel der Schöpfungskräfte

Gemeinsam mit ihrer Mutter Nyx und ihrer Tochter Thethys, dem Urmeer bildet sie eine Göttinnen-Trinitat, die aus dem Urchaos die Schöpfung hervorbrachten.

In dieser Trinität kann das wunderbare Zusammenspiel der Schöpfungskräfte erkannt werden: die fließende und die erdige Göttin und viel Ruhe und Dunkelheit, damit alles gut gedeihen kann. Das griechische Wort für Land ist ge oder ga.

Als Hervorbringerin und Trägerin aller Lebewesen ist sie Allmutter und Urgottheit, sie existierte lange vor Zeus und den anderen Göttern.
Gaia brachte aus sich Uranos, den sternigen Himmel und Pontos, das Meer und die brausende Brandung sowie die Gebirge hervor.
Ohne beglückende Liebe gebar sie danach die Nymphen. Uranos, ihr Sohn und Liebhaber sandte ihr fruchtbaren Regen, der in sie eindrang und sie gebar Gräser, Blumen, Bäume und alle Tiere.

Mit Uranos zeugte sie auch die TitanInnen (u.a. Rheia) und die Kyklopen. Weil Uranos seine Kinder hasste, verbarg er sie in der Erde (Gaia). Gaia veranlasste deshalb Kronos, den Uranos mit einer Sichel zu entmannen. Aus dessen Blutstropfen brachte sie die Erinyen und Giganten hervor.

Ur-Gebärende, Nährende und Todesgöttin

Gaia, die Mutter der ganzen Schöpfung und die Mutter allen irdischen Lebens ist somit nicht nur Ur-Gebärende und Nährende sondern auch die Göttin des Todes und der Lebenserneuerung.

Gaia wusste, dass es nicht genügte, sich nur mit dem Himmel zu verbinden — und sich aus seiner Umklammerung wieder zu lösen. Sie musste sich auch mit dem Meer gut stellen. Deshalb ging sie eine Beziehung mit Pontos ein, aus der die monströse Keto entstammt, die ihrerseits wieder zahlreiche Unwesen hervorbrachte.

Auch nachdem Gaia von den eindringenden olympischen Göttern als oberste Gottheit verdrängt wurde, huldigten sie die Menschen nach wie vor. Sie brachten der Erdmuttergöttin Gerste und Honigkuchen an geheime und heilige Orte (Öffnungen in der Erdoberfläche).

An solchen Spalten pflegten auch übersinnlich Begabte den Willen Gaias zu deuten, denn sie galt durch alle Zeitalter hindurch als die urzeitliche Prophetin, die die Orakel von Delphi, Dodona und anderswo errichtete bzw. inspirierte.

Es heißt, dass sich in Urzeiten die Erdmutter Gaia mit dem Schlamm vereinigte, der nach dem Ende des Goldenen Zeitalters von der Welt übrigblieb. Daraufhin gebar sie Python, eine geflügelte Schlange, die manchmal auch als gigantischer Drache bezeichnet wurde. 
Python verkörperte Wissen und Weisheit der Erdmutter

Die Schlangen-Drachin hatte hellseherische Kräfte und lebte an dem Ort, der erst nach ihr benannt war, und später Delphi heißen sollte. Doch auch der spätere Name der Orakelstätte, Delphi, leitet sich vermutlich vom griechischen Wort δελφύς (delphys) für „Gebärmutter“ ab und könnte auf die alte Verehrung der Erdgöttin Gaia verweisen.
Delphi galt den Menschen der Antike als der Mittelpunkt der Welt. Der genaue Ort wurde durch den Omphalos, den Nabelstein, angezeigt. Er markierte auch die Weltachse, die Himmel, Erde und Unterwelt verband. 

Gaia steht für alles, was Materie, Struktur hat, für unbändige Schaffenskraft, für Stabilität, für den Ur-Körper, für ein sich selbst regulierendes System, für Gesundheit und Lebensenergie.

Kein totes Gestein – ein pulsierender Organismus

Die frühesten menschlichen Kulturen verehrten wahrscheinlich die Große Göttin, als Gaia, die Göttin der Erde.

Gaia wird in vielen Traditionen unter verschiedenem Namen als „(Groß-)Mutter Erde“, also als die Erde selbst angesehen, wobei man davon ausgeht, dass diese kein totes Gestein, sondern ein lebender, pulsierender Organismus ist, ein Öko-Mechanismus, der sich selbst reguliert.

Damit ist Gaia ein Wesen, ein Bewusstsein, mit dem man auch kommunizieren kann. Ihre Stärke ist die Beharrlichkeit, sie schuf nicht nur alle Lebewesen sondern nährt sie bis heute. Sie ist Gebieterin über Leben und Tod, über die Kraft der Erneuerung und die Zerstörung.

Gaia liebt alle ihre Kinder, also auch die Menschen und will, wie jede Mutter, mit ihnen im besten Einvernehmen leben, wahrgenommen und auch geehrt werden.
Geschieht dies nicht, schreit Gaia auf mit Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Stürmen, Überschwemmungen und Umweltkatastrophen, um auf sich aufmerksam zu machen und ihre Kinder aufzuwecken und auch ihre Macht zu zeigen.

EINE KURZE GESCHICHTE VON „GAIA“

Die Erde ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt.
Verkürzen wir zum besseren Verständnis diese Zeitspanne auf 46 Jahre.

Die Jugendjahre von Gaia liegen im Dunkel der Geschichte, erst mit 42 Jahren begann sie zu erblühen.
Nach etwa 44 Jahren bevölkerten Dinosaurier den Planeten.
Vor knapp acht Monaten entwickelten sich die ersten Säugetiere, und im Verlauf der letzten Woche entstanden hominide Wesen, seit vier Stunden erst gibt es den modernen Menschen.
Vor sechzig Minuten hat er den Ackerbau erlernt, und vor einer Minute begann die industrielle Revolution.
In diesen letzten sechzig Sekunden hat der Mensch Gaia in eine Müllhalde verwandelt, Tausende von Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, Hunderte von Millionen seiner eigenen Spezies umgebracht, die Rohstoffreserven des Planeten geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und künftige Generationen mit strahlendem Abfall belastet.

In den nächsten Sekunden werden wir alle mitentscheiden, ob wir es zulassen, unser Leben auf Gaia überhaupt unmöglich zu machen oder ein Bewusstsein entwickeln, das uns eine zukünftige Existenz mit Gaia erlaubt.

Quelle: http://www.gaiamedia.org/deutsch/ueber-uns/gaia-und-wir/

auch: Ge, Gaea

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