Mit Karpo wird Reife, Ernte und Herbst assoziiert. Sie wird oft mit einem Füllhorn dargestellt.

Die Reife

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Karpo ist als Tochter der Themis und des Zeus gemeinsam mit ihren Schwestern Auxo (Göttin des Wachsen) und Thallo (Göttin des Blühens) eine der Horen. In einer frühen Form gelten die Horen als Göttinnen der Jahreszeiten und der natürlichen Ordnung, die durch diese entsteht. In einer späteren Auslegung durch Hesiod werden die Horen auch als sittliche Mächte Eunomia (gesetzliche Ordnung), Dike (Recht) und Eirene (Frieden) dargestellt.

Aus dem Vollen schöpfen

Mit Karpo wird Reife, Ernte und Herbst assoziiert. Sie wird oft mit einem Füllhorn dargestellt. Alles ist da, alles ist süß und nahrhaft, man braucht nur zuzugreifen und aus dem Vollen zu schöpfen. Der Tisch wird reich gedeckt.

Doch Karpo steht auch für Arbeit. Das, was gesät und gut gepflegt wurde, kann nun geerntet werden. Das ist die Qualität von Karpo — auch im übertragenen Sinne. Doch oft wird fälschlicher Weise geglaubt, dass das Ernten einfach ist, die Früchte nur so in den Schoß fallen. Alle, die schon einmal bei einer richtigen Ernte mitgearbeitet haben, wissen, wie anstrengend das ist.
Doch Karpo gibt dafür Kraft und Durchhaltevermögen.

Vom richtigen Zeitpunkt

Gut ist es, sich vorher bei ihrer Schwester, der Göttin Auxo ein wenig Ruhe und Muße geholt zu haben. Oft muss es bei der Ernte nämlich schnell und effizient zugehen, bevor die Herbststürme über das Land ziehen. Oft muss das Timing stimmen, der richtige Zeitpunkt gefunden werden, in dem die Früchte am höchsten Punkt ihrer Reife und noch nicht überreif sind.

Da die Horen auch für alle natürliche Abläufe und die Ordnung der Natur stehen, hilft Karpo dabei, ein Gespür dafür zu bekommen, wann im Leben eines Menschen die besten Erntezeiten sind und auf welchem Wege die Ernte am besten eingefahren wird.

auch: Xarpo, Carpo

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