Badb – Keltische Kriegsgöttin der mittelalterlichen irischen Sagenwelt

Babd wird in ihrer mütterlichen Erscheinung bzw. oft auch als blutrünstiger, dunkler, gefährlicher Aspekt der Göttin, als Furie gesehen. Sie ist aber auch die Göttin von Tod und Wiedergeburt, Erleuchtung und Inspiration, die aus ihrem Kessel fortwährend Leben hervorbringt.

Die Krähenfrau

Badb2

Die Sage verbindet Badb mit der historischen Schlacht von 1014 bei Clontarf, als der Hochkönig Brian die einfallenden Wikinger besiegte. Es heißt, Badb sei als Krähe über den Köpfen der Krieger erschienen. Nach Badb wird das Schlachtfeld eines Kampfes auch das Land der Badb” genannt.

Die Göttin tritt oft in der Gestalt einer Krähe auf. Man sagt von ihr, dass sie im Morgennebel vor der Schlacht mit ihren riesigen Händen im Fluss die Kleider derjenigen Krieger wäscht, die das bevorstehende Gefecht nicht überleben würden.  Das Wasser soll sich rot von ihrem Blute färben.
Wenn sich — bei einer Mondfinsternis — der Mond blutrot färbt, dann galt das auch als Zeichen, dass Badb am Werk ist.
Ihr Schrei weckt schreckliche Furcht in ihren Feinden und Kampfeswut in jenen, denen sie wohlgesinnt ist. Allerdings singt sie ihre Prophezeiungen meist in schön gereimten Versen.

Außer in ihrer Krähengestalt erscheint Badb oft auch als alte, hässliche Frau mit verhülltem Haupt oder als bleiches, blondes, dürres Mädchen, ganz in Weiß gekleidet.

Badb gilt, trotz ihrer Eigenschaft als Kriegsgöttin, auch als Schützerin des Lebens, der Weisheit, der Inspiration und der Erleuchtung.
Denn sie erscheint in der dreifachen Form der großen Göttin. Als ihre Schwester bzw. ihr anderen Aspekte gelten die blühende Fruchtbarkeitsgöttin Anu, die Greisin und Todesgöttin Macha bzw. auch Nemain oder Morrigan.

Babd wird in ihrer mütterlichen Erscheinung bzw. oft auch als blutrünstiger, dunkler, gefährlicher Aspekt der Göttin, als Furie gesehen. Sie ist aber auch die Göttin von Tod und Wiedergeburt, Erleuchtung und Inspiration, die aus ihrem immer kochenden Kessel fortwährend Leben hervorbringt.  
Ihr Name bedeutet übersetzt Nebelkrähe“ oder Kampfeswut“. Ihre Beinamen sind die Kochende”, Rabe der Schlacht” oder die Brühkrähe”.
Der Name Badb kann aber auch ein Gespenst, eine Fee oder eine Hexe beschreiben. Ihr anderer Name, Fea, spiegelt ihre Feengestalt wider.

Der Kampf gegen uns selbst

Wie oft befinden wir uns in einem Kriegszustand. Wir bekämpfen Menschen, mit denen wir es zu tun haben oder müssen uns gegen sie wehren. Wir wehren uns gegen Ideen, Anforderungen, Ungewohntes, Neues.

Der oft aussichtsloseste Kampf ist der Kampf gegen uns selbst, immer dann, wenn verschiedene Persönlichkeitsanteile, innere Stimmen, Gefühle gegeneinander in den Krieg ziehen und uns innerlich zerfleischen.

Babd wird dann zur blutrünstigen Furie, wenn wir der Situation nicht ins Auge blicken. Wenn wir wegsehen, uns nicht mehr spüren und wahrnehmen, den offensichtlichen Kampf vor uns selbst verleugnen. Dann verleugnen wir auch sie, die Kriegsgöttin.

Wenn wir aber mutigen Herzens in die Schlacht ziehen, sie an unsere Seite als Unterstützung rufen, dann hilft sie uns mit ihrer Magie dabei, erleuchtende, inspirierende Ideen zu haben, die uns siegen lassen.
Dann pickt sie wie eine Krähe Altes, Fauliges, nicht mehr Aktuelles aus uns heraus, damit Neues, Kräftiges in unserem innersten Wesen wiedergeboren werden kann.

auch: Bodb, Badb Catha (Schlachtkrähe), Badhbh oder Fea

1 Gedanke zu „Badb – Keltische Kriegsgöttin der mittelalterlichen irischen Sagenwelt“

Schreibe einen Kommentar