Aja sitzt auf dem hohen Berg Maschu und schleudert jeden Morgen die Sonne in den Himmel. Dann beobachtet sie den ganzen Tag die Sonnenbahn über das Firmament und auch all jenes, was die Menschen aus der Kraft der Sonne schöpfen – bis diese wieder untergeht.
Die Sonnenschleuderin
Aja sitzt auf dem hohen Berg Maschu und schleudert jeden Morgen die Sonne in den Himmel. Dann beobachtet sie den ganzen Tag die Sonnenbahn über das Firmament und auch all jenes, was die Menschen aus der Kraft der Sonne schöpfen – bis diese wieder untergeht.
All jene stehen unter ihrem Schutz, die beherzt die Initiative ergreifen und dann die Ruhe aufbringen, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Aja ist die Mutter von Mescharu und Kettu, den Göttern für Recht und Gerechtigkeit und die Gemahlin des Sonnengottes Schamasch.
Also schleudert sie jeden Morgen ihren Mann (die Sonne) fort, damit er sein Tagwerk verrichten kann, während sie auf ihrem Beobachtungsposten im guten Gewissen sitzt, ihr Hauptwerk für diesen Tag schon erledigt zu haben. (Ein netter Gedanke!).
Oft ist die eigentliche Handlung eher zweitrangig. Wichtig ist der erste Impuls, der Anstoß, damit etwas geschieht.
Eigentlich ist es Aja, die das Licht bringt und nicht die Sonne selbst. Wenn sie nicht mit ihrer Kraft der Morgendämmerung die Sonne Schamasch hinaus schleudern würde, wäre es in der Menschenwelt dunkel und kalt.
In der babylonische Astronomie heißt Aja „Himmelsbewohnerin“ und ist im nordöstlichen Teil der Fische und im mittlerer Teil der Andromeda platziert.
auch: Aia, Anunitu