Ala – Afrikanische Erdgöttin der Igbo in Ostnigeria

Ala repräsentiert den zweifachen Aspekt der Erde: Fruchtbarkeit und Tod. Sie wird oft als „Große Mutterschlange“ dargestellt und wird von Volk der Igbo als Mutter aller Dinge verehrt.

Große Mutterschlange

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Ala repräsentiert den zweifachen Aspekt der Erde: Fruchtbarkeit und Tod. Sie wird oft als „Große Mutterschlange“ dargestellt und wird von Volk der Igbo als Mutter aller Dinge verehrt. Es heißt, die Göttin umfängt mit ihrer Schlangengestalt schützend den ganzen Kontinent.

Die Schlange ist mit der Fähigkeit sich zu häuten das Symbol des ewigen Wandels von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Sie ist für die Fruchtbarkeit von Menschen und Tieren zuständig und wird auch um fruchtbares Land und gute Ernte gebeten.

Ihr Name bedeutet wörtlich „Boden“ in der Igbo-Sprache und bezeichnet ihre Macht über die Erde und ihren Status als Boden selbst.

Das Volk der Igbo glaubt, dass Ala die Kinder im Mutterleib wachsen lässt. Nach der Geburt bleibt sie nahe bei den Kindern und bewacht sie bis sie erwachsen sind. Wenn ein Mensch stirbt, empfängt ihn Ala als Unterweltsgöttin in ihrem Mutterleib.

Ala wird immer wieder als sich selbst in den Schwanz beißende Schlange dargestellt. Dieses Symbol, auch Ouroboros genannt, steht für Tradition, Ewigkeit und Kontinuität. Dort, wo das Ende ist, geht es gleich wieder in den Kopf – was für die zyklische Kraft steht. Zu Ala wird auch gesagt: Allem Zukünftigen beißt das Vergangene in den Schwanz.

Ala hat die menschlichen Gesetze gemacht und zeigt den Menschen, wie sie ein gutes Leben führen können. Als Hüterin der Moral verbietet sie Totschlag, Ehebruch, Menschenraub und Diebstahl. Alle in der Gemeinde müssen Ala respektieren, da jede/r auf Ala, der Erde, lebt.

Als Göttin der Moral ist Ala an der Beurteilung menschlicher Handlungen beteiligt und verantwortlich für das Igbo-Gesetz und die Bräuche, die als Omenala bekannt sind. Tabus und Verbrechen unter Igbo-Gemeinschaften, die gegen den Standard von Ala verstoßen, werden als „nsọ Ala“, also als grausames Vergehen gegen die Erdgöttin bezeichnet. Es heißt, wenn eine Person in einer Gemeinschaft ein Tabu begeht, hat sie auch Ala entweiht oder beleidigt, da diese Missetat (genannt ajo njo oder Aru Ala, Alu Ani) auf ihrer Erde begangen wurde.
Jeder Boden wird als heiliges Land betrachtet, so wie es Ala selbst ist.

In der Kunst wird Ala oft als königliche Figur dargestellt, die auf einem Thron sitzt und von ihrer Familie umgeben ist. In der Vergangenheit hatten solche Figuren die Form von lebensgroßen Schlammskulpturen in speziellen festlichen Schreinen, die der Göttin gewidmet waren und als Mbari bekannt waren.

Ala wird immer noch von den Igbo von Nigeria sehr lebendig verehrt und wird jährlich während des Yam Festivals gewürdigt.

auch: Ale, Ali, AniAna

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