Arachne – Griechische Spinnengöttin

Die Legende sagt, dass Arachne ein menschliches Mädchen, eine begnadete junge Teppichweberin aus Lydien war. In ihrem Übermut forderte sie die Göttin Athena zu einem Wettstreit im Weben heraus, den diese verlor.

Die rebellische Schicksalsweberin

Arachne - artedea Göttinnen

Die Legende sagt, dass Arachne ein menschliches Mädchen, eine begnadete junge Teppichweberin aus Lydien war. In ihrem Übermut forderte sie die Göttin Athena zu einem Wettstreit im Weben heraus, den diese verlor.

Das Kunstwerk, dass Arachne webte, war nicht nur fehlerlos und wunderschön sondern auch unverschämt: Bei einem Wettstreit mit der Göttin Athenas webte diese sehr kunstfertig und wunderschön einen Teppich mit Motiven, die Szenen ihres Lebens darstellten, z.B. wie sie den Ölbaum wachsen ließ und den GriechInnen die Olive brachte. Arachne stand der Göttin in ihrer Webkunst um nichts nach, allerdings waren die Motive auf ihrem Teppich ganz anders: Sie brachte ihre kritische Einstellung gegenüber der olympischen Götterwelt in ihren Webkunst deutlich zum Ausdruck. So webte sie eine lange Reihe skandalöser Darstellungen, in denen die Götter Mädchen verführten oder sich Frauen einfach nahmen, ohne sich um ihr späteres Schicksal zu kümmern. Unter anderem veranschaulichte sie auf diesem Teppich auch, wie Athenas Vater Zeus, die Göttin Europa hinterlistig verführt. In ihren Bildern klagt die Künstlerin die Willkür und den Machtmissbrauch der Götter an.

Zur Strafe soll Arachne von Athena in eine Spinne verwandelt worden sein. Von einer so klugen Göttin wie Athena ist allerdings eher anzunehmen, dass sie von den Künsten Arachnes so beeindruckt war, dass sie von ihr in eine unsterbliche Weberin in Form einer Spinnengöttin verwandelt wurde, um die Lebensmuster der Menschen zu weben.

Hellsichtige Orakelgöttin

Die beeindruckenden Fähigkeiten Arachnes waren dabei offenbar sowohl die Webkunst als auch die Kunst des Hellsehen, wie sonst hätte eine Sterbliche wissen sollen, was die Götter so treiben.

Zum Jahreswechsel hilft Arachne daher beim Orakeln und in die Zukunft sehen und bringt — wenn man sie darum bittet — zum Neuen Jahr positive Veränderungen in das Schicksal der Menschen.

Sie webt sozusagen den Menschen gute Schicksalsfäden in ihr Leben. Arachne ist die Göttin der Künstlerinnen, der Handwerkerinnen, der Weberinnen und Spinnerinnen. Sie hilft dabei, geschickt und flink zu sein. Und sie fordert vor allem Frauen auf, mutig zu sein und widrige Taten und Umstände schonungslos aufzudecken, vor allem, wenn diese von „Obrigkeiten“ begangen werden.

In vielen romanischen Sprachen ist Arachne direkte Namensgeberin für die Spinne: zum Beispiel „araignée“ im Französischen, „araña“ im Spanischen oder „ragno“ im Italienischen. Auch die wissenschaftlichen Namen der Spinnentiere (Arachnida) und mehrerer Untergruppen, wie insbesondere jener der Webspinnen (Araneae), sind von ihr abgeleitet.
Ihre Webkunst lernen Spinnen übrigens nicht von den Eltern, sie ist ihnen angeboren. Jede Spinne baut ihre Netze ohne Anleitung auf die gleiche Weise und dennoch gleicht kein Netz dem anderen. Arachne ist damit auch die Göttin der Talente, die wir ganz selbstverständlich in dieses Leben mitbringen.

auch: Aracne

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