Ekajata – Göttin des Schrecken erregenden Aspektes im Buddhismus

Ekajata ist eine der mächtigsten und furchtbarsten Göttinnen in der tibetischen Mythologie. Sie wird vor allem von der ältesten tibetischen Linie (Nyingma) als mächtige zornvolle Schützerin verehrt. Ekajati ist die „Strahlende Schützerin der geheimen Mantras“.

Die mächtige zornvolle Schützerin 

Ekajata ist eine der mächtigsten und furchtbarsten Göttinnen in der tibetischen Mythologie. Sie wird meist als zornvolle Form der Grünen Tara verstanden und damit auch als Schwarze oder Blaue Tara dargestellt.

Sie ist jedoch weitaus mehr als nur eine zornige oder zürnende Göttin. Die Darstellungen dieser Göttin sind allerdings allesamt nicht besonders lieblich: Abgebildet wird sie meist in sitzenden Haltung —  ein- oder dreiäugig, von blauer oder schwarzer Farbe mit zornverzerrtem Gesicht.

Die zwölfköpfige Vidyujjvalakarali

Meist hat Ekajata nur einen Kopf, sie wird jedoch auch mehrköpfig dargestellt. Eine spezielle Form von ihr ist die zwölfköpfige Vidyujjvalakarali — eine Extremform („Die schrecklich ist, wie das Feuer des Blitzes).

Auf einem Kopf trägt sie auf jeden Fall einen hohen roten Haarknoten, ihr Name bedeutet auch:  Die, die nur einen Haarknoten hat. Ist sie zweiarmig, dann sind ein gebogenes Sägemesser und eine Schädelschale ihre Attribute, ist sie vierarmig, dann hält sie rechts Pfeil und Schwert, links Bogen und Schädel.

Sie kann bis zu vierundzwanzig Arme haben, in denen sie verschiedene tantrische Attribute (manchmal spricht man auch von Folterwerkzeugen) hält. Ekajata wird fast ausschließlich zornig dargestellt, es gibt jedoch auch eine friedvolle Form, diese ist meist mit dunkelblauer Körperfarbe verbunden —  repräsentiert sie doch vor allem die große, letztendliche Einheit.
Dies wird vor allem auch in Darstellungen von Ekajata mit nur einem Auge (das Weisheitsauge auf der Stirn —  die übliche Stelle der Augen wird häufig mit symbolischen Flammen dargestellt), einem Zahn, einer Brust und einem Haarknoten etc. ausgedrückt. Wieviele Arme, Augen und Köpfe sie auch hat —  immer drückt ihre Haltung Tatkraft aus.

Mit ihrem rechten Fuß zertritt sie Leichen (als Symbol für das Ego). Ihr Lachen entblößt eine gespaltene Zunge und ihren einzelnen, spitz zulaufenden Zahn.
Sie ist mit einer Kette aus Totenschädeln, einer Tiger- und einer Menschenhaut gekleidet. Häufig erscheint Ekajata als Befreierin der Grünen Tara. Mit den ihr zugeschriebenen Kräften bestraft Ekajata Unrecht, beseitigt die Angst vor Feinden, verbreitet damit Freude, bringt all jenen, die sie verehren Glück und entfernt persönliche Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung.

So ist sie die Wegbereiterin und Beschützerin von Dharma. Daher ist sie auch oft von Weisheitsflammen umgeben.

Die mächtige zornvolle Schützerin

Ekajata wird vor allem von der ältesten tibetischen Linie (Nyingma) als mächtige zornvolle Schützerin verehrt. Ihr tibetischer Name lautet Ral-geig-ma. Ekajati ist die „Strahlende Schützerin der geheimen Mantras“.

Sie gilt als Große Mutter, insbesondere als Mutter von Palden Lhamo —  jener tibetischen Göttin, die über Leben und Tod herrscht sowie von Mahakala, einem ebensfalls sehr Furcht erregenden Gott (auch als zornvoller Ausdruck von Shiva bekannt).

Es heißt, der erste Karmapa Düsum Khyenpa, der Begründer des tibetisch-buddhistischen Ordens Karma-Kagyü. meditierte schon in frühester Jugend auf sie.

Muster, Glaubenssätze, Vorurteile und Ängste als Erleuchtungs-Hindernis

Mit Ekajata ist nicht zu spaßen. Sie ist nicht eine Göttin, mit der man aus Jux und Tollerei in Kontakt tritt. Haben Frauen aber ein besonderes Anliegen — etwa, wenn ihnen Unrecht widerfahren ist, wenn ihnen Angst gemacht wird oder ihnen Hindernisse in den Weg gelegt werden, die ihr Wachstum und ihren Lebensmut beeinträchtigen, dann ist die Energie von Ekajata gerade die richtige.

Wenn Frauen in diese Kraft hineingehen, dann dürfen sie allerdings auch nicht zimperlich sein, was Auswirkungen, Reaktionen und Feedbacks anlangt.

Ekajata geht nicht nur mit äußeren Feinden scharf um. Genau schaut sie sich auch die ureigensten unrechten Taten, Gedanken und Gefühlen all jener an, die ihren Schutz suchen. Sie weist auch unmissverständlich auf genau jene Hindernisse in Form von Mustern, Glaubenssätzen, Vorurteilen und Ängsten hin, die der Erleuchtung im Wege stehen —  oft die schwierigsten „Feinde“.

Will man allerdings seine eigene und innere Grüne Tara und damit das Mitgefühl befreien, so lohnt sich der Einsatz der Ekajata allemal.

auch: Ekajati, Ngak Srungma Ekajati, Ral-geig-ma (tibetisch), Blaue oder Schwarze Tara

Schreibe einen Kommentar