Ipet – Ägyptische Geburts- und Nilpferdgöttin

Als eine der Geburtsgöttinnen ist Ipet mit der Rolle als Mutter, Amme und Nahrungsgeberin betraut. Zusätzlich wurde sie im Alten- und Neuen Reich als „Mutter der Verstorbenen“ verehrt, sie ist damit wie viele Geburtsgöttin auch eine Göttin, die die Toten wie eine Mutter in ihrem Schoß wieder aufnimmt.

Gebieterin des magischen Schutzes

Als eine der Geburtsgöttinnen ist Ipet mit der Rolle als Mutter, Amme und Nahrungsgeberin betraut. Zusätzlich wurde sie im Alten und Neuen Reich als „Mutter der Verstorbenen“ verehrt, sie ist damit wie viele Geburtsgöttin auch eine Göttin, die die Toten wie eine Mutter in ihrem Schoß wieder aufnimmt.

In der griechisch-römischen Zeit ist Ipet als „Mutter der Flamme“ belegt. Ihr Name bedeutet übersetzt in etwa „Lieblingsort“ bzw. der „vollkommene Ort“ oder „gesegnetster aller Orte“.

Sie wird bereits in den Pyramidentexten (PT 381-82) genannt, wo sie den König an ihrer Brust nährt. Möglicherweise ist sie auch die Personifikation der Stadt Theben.
Ipet war also die Nilpferdgöttin des sogenannten Alten Reichs Ägyptens. Sie ging im Mittleren Reich vermutlich in die Göttin Tauret über, die ebenfalls als Nilpferd dargestellt wurde. 

Ipet ist auch als Göttin von Luxor bekannt. Sie verkörperte ursprünglich einen Tempel, nämlich das Hochzeitshaus des Amun. Als Gefährtin bzw. Mutter des Amun war sie die Gebieterin beiden Länder (Oberägypten und Unterägypten). Innerhalb des Amun-Tempels von Karnak hatte Ipet ein eigenes Heiligtum. An dieser Stelle soll sie Osiris geboren haben.

Ipet als Nilpferd, Mensch, Löwe und Krokodil

Dargestellt wird Ipet meist in der Gestalt eines Nilpferds als Ausdruck des mütterlichen und empfangenden Prinzips. Es gibt von ihr aber auch Darstellungen mit einen Nilpferdkörper, den Beinen und Pranken eines Löwen, menschlichen Armen, großen Brüsten einer Menschenfrau und einem schwangeren Bauch sowie einem Krokodilschwanz.

Oft hält sie in der Vordertatze eine brennende Fackel zur Abwehr gegen Dämonen. Mit dieser zündet sie auch Weihrauch an, um den Verstorbenen Licht und Wärme zu bieten.

Gebieterin des magischen Schutzes

All dies deutet auf einen beschützenden wie nährenden Aspekt. Sie hat daher auch den Namen „Gebieterin des magischen Schutzes“. Vor allem gilt sie als Schutzgöttin schwangerer Frauen und Tiere.

Teilweise sollen Statuen der Göttin mit Gewändern schwangerer, bzw. stillender Frauen behängt worden seien, um diesen besondere Schutzkraft zu verleihen. Im alten Reich Ta-meket galt Ipet als besonders wohlwollend, speziell bei der Entbindung.

Die heliopolische Kinderfrau

Wie alle ägyptischen mütterlichen Urgöttinnen setzte man sie mit dem Sonnenauge gleich. Das wiederum hatte zu Folge, dass sie mit Hathor identifiziert wurde. Es gibt auch Abbildungen der Ipet, auf denen sie mit Kuhhörnern dargestellt ist, die die Sonnenscheibe umfassen. Auch ihre Funktion als Schutzgöttin der Toten brachte sie Hathor noch näher.

Durch ihre Verschmelzung mit Hathor wurden auch Verbindungen zur Stadt Heliopolis geschaffen. Man nannte sie „heliopolische Kinderfrau“. Diese Kinderfrau wurde mit der Urmutter Nut gleichgesetzt. Hier fließen die Züge der Ipet, der Hathor und der Nut zusammen, denn die Nilpferdgöttin erweckt im Gewand der Nut den toten Osiris zu neuem Leben und wird so auch als Mutter des Osiris angesehen.
Gerade Nut wurde auch gerne in Form einer Sau dargestellt, welche ihre Jungen säugt. Ihre gemeinsame Symbolik stärkt und stützt sich gegenseitig.

auch: Ipi, Ipy, Apet, Epet, Ipet-weret, Jpt, Ipet-em-pet, Opet, Opet-em-pet

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