Nag-Kanya wird meistens als die Tochter der Schlangenkönigin Nagini – die Schlangenprinzessin​ – beschrieben. Sie ist selbst eine Schlangengöttin, aber auch eine Regengöttin und die Hüterin der Gewässer und Erdschätze.

Die Schlangenprinzessin

Nag-Kanya wird meistens als die Tochter der Schlangenkönigin Nagini – die Schlangenprinzessin – beschrieben. Sie ist selbst eine Schlangengöttin, aber auch eine Regengöttin und die Hüterin der Gewässer und Erdschätze.

Sie gilt daher als das Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. 
Im Buddhismus bedeutet das Sanskrit-Wort „naga“ eher „gütiger Drache“, als „Schlange“. Ob Drache oder Schlange, die Nagas sind Symbol der Wiedergeburt, des Neubeginns, der Wandlung und Erneuerung.

Bewacht den Himmel

Nag-Kanya bewacht den Himmel, die Wolken und den Regen. Im System der unterschiedlichen buddhistischen Wesen und Erscheinungsformen bewohnt sie aus dieser metaphysischen Sicht die achte himmlische Sphäre. 

Sie kommt auch in der Mehrzahl vor. Die vedischen Schlangenwesen Nagas haben neben ihrer mythologischen Bedeutung auch ein sehr reales Pendant: Die menschlichen Nagas waren südindische Stämme, die matriarchale Bräuche pflegten, in dem das matrilineare Erbrecht üblich war und deren Frauen keinerlei sexuelle oder ehelichen Beschränkungen unterworfen waren.
Im Han-Buddhismus wird sie als Mutter der Erde bezeichnet. 

Von Nag-Kanya gibt verschiedene Darstellungsformen. Sie ist als Magie kundiges Wesen bekannt, das die Fähigkeit besitzt, jederzeit andere Gestalten annehmen zu können.

Sie ist entweder eine Göttin in vollständiger Schlangengestalt, eine Frau mit Schlangenkopf, bzw. eine Göttin, die den Oberkörper einer Frau und ab der Taille eine Schlange ist. Häufig sind auch Darstellungen mit mehrköpfigen Schlangen, bzw. einer mehrköpfigen Kobrahaube.

Wenn sich Nag-Kanya in ihrer Form mit einem Schlangenleib und einem menschlichen Kopf befindet, so bildet oft eine fünfköpfige Kobra eine schützende Haube hinter ihrem Haupt. Flügel verleihen ihr einerseits eine engelartige Erscheinung, andererseits jene unvorstellbare Schnelligkeit, mit der sie mühelos von einer Welt in die andere reisen kann. Mit ihrem Schlangenleib und ihren Flügeln findet sie sich zugleich im Höchsten wie im Tiefsten zurecht — und in allen Bereichen dazwischen.

Glück- und Fruchtbarkeit verheißende Kraft 

Sie gilt daher auch als Wächterin von Übergängen, Schwellen und Türen, besonders auch im symbolischen Sinn. In Südindien zeichnen Frauen daher oft verschlungene Muster vor die Türen, sogenannte Kolams. Damit wollen sie die Schlangengöttin einladen, damit sie ihre schützende, Glück- und Fruchtbarkeit verheißende Kraft für die HausbewohnerInnen entfalte.

Nag-Kanya wird oft mit heiligen tantrischen Fruchtbarkeitsriten verehrt.
Diese weibliche Wesenheit gilt als Beschützerin und Lehrerin der Frauen. Sie steht für den materiellen, geistigen und seelischen Reichtum. Es wird gesagt, dass sie alle Schätze der spirituellen der menschlichen und der tierischen Welt aufbewahrt.

Nag-Kanya symbolisiert auch die Verbindung zwischen den Elementen Wasser, Luft und Erde. 

auch: Naga, Naga Kanya

 

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