Papa-tua-nuku ist die „Große Mutter“ der Māori, die Mutter Erde, die Göttin der Unterwelt, die Allgebärende. Sie gilt als die erste Frau in der Mythologie der Māori.
Die Allgebärende
Papa-tua-nuku ist die „Große Mutter“ der Māori, die Mutter Erde, die Göttin der Unterwelt, die Allgebärende. Sie gilt als die erste Frau in der Mythologie der Māori.
Ihr Ehemann wird entweder Wakea, Vatea, Tangi oder Rangi genannt. Sie sind das ursprüngliche Paar und erscheinen in der Schöpfungsgeschichte der Māori als die BegründerInnen der Welt.
Beengte Dunkelheit zwischen den sich innig umarmenden Eltern
Man erzählt sich, dass die beiden mit einem Kanu auf die polynesischen Inseln gekommen sind und jeweils zwei Schweine, zwei Hunde und zwei Hühner mitbrachten. Sie lebten in absoluter Einheit, ständig in großer Liebe zueinander umarmt, bis sie durch ihren Sohn gespalten wurden.
Das Schöpfungspaar hatte viele Söhne, die gezwungen sind, in der beengten Dunkelheit zwischen den sich innig umarmenden Eltern zu leben. Diese Söhne wachsen heran und sprechen miteinander, wie es wäre, im Licht zu leben. Tūmatauenga, der grimmigste der Kinder, schlägt vor, die beste Lösung aus dieser misslichen Lage wäre, die Eltern zu töten. Aber sein Bruder Tāne (oder Tāne-mahuta) ist nicht einverstanden und schlägt statt dessen vor, die Eltern auseinander zu schieben.
Rangi wäre dann im Himmel, während Papa auf der Erde leben würde, um die Kinder weiter zu ernähren.
Himmelsgott und Göttin Erde
Letztlich setzen einige den Plan um: Rongo versucht, seine Eltern auseinander zu schieben, dem schließen sich Tangaroa und Haumia-tiketike an. Trotz ihrer Bemühungen bleiben Rangi und Papa in innig-liebender Umarmung verbunden. Nach vielen vergeblichen Versuchen gelingt schließlich Tāne die Trennung; im Gegensatz zu seinen Brüdern benutzt er nicht die Hände, sondern legt sich auf den Boden und schiebt mit den Beinen.
Unter entsetztem und überraschtem Aufschrei werden Ranginui und Papa-tua-nuku getrennt. So ist er nun Himmelsgott und sie die Göttin Erde. Und so sehen die Kinder von Rangi und Papa zum ersten Mal Licht und haben den Raum, sich zu bewegen. Sie wurden Götter, die meisten blieben bei ihrer Mutter auf der Erde:
Tāne als Gott der Wälder und der Vögel, Tangaroa als Meeresgott, Rongo als Nahrungsgott, Haumia-tiketike als Gott der Wildpflanzen, Rongo als Friedensgott und Tu als Kriegsgott. Tūmatauenga wollte nicht auf der Erde leben und schaffte sich ein Heim zwischen Papa und Rangi und wurde so zum Gott des Windes und der Stürme.
Regen-Tränen als Liebesbeweis
Rangi und Papa betrauern ihre Trennung bis heute. Rangis Tränen fallen zur Erde, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebt.
Manchmal hebt sich Papa, die Erde, nach oben und bricht fast auseinander, um Rangi, den Himmel, zu erreichen, aber es gelingt nicht.
Wenn der Dunst sich in den Wäldern hebt, ist dies ein Zeichen der Wärme von Papas Körper und ihrer Sehnsucht nach Rangi. Obwohl sie von ihren Kindern so gewaltsam auseinander gerissen wurden, sorgen sie für diese und all ihre Nachkommen immer noch.
Papa-tua-nuku als fruchtbare Erde, die alles bereit stellt und Rangi aus der Ferne des Himmels, der mit seinem Regen die Erde immer wieder befruchtet. Manchmal wird Papa-tua-nuku auch der hawaiianischen Schöpfungsgöttin Hawumea gleichgesetzt.
auch: Papa, Enua, Hotu-Papa, Whenua, Papatuanuku