Rauni gilt als Göttin der Fruchtbarkeit, vor allem jene des Getreides. Damit ist sie eine Erdgöttin. Sie ist zudem aber auch Gewitter- und Donner- und Regenbogen-Göttin.
Gewitter und Getreide
Rauni gilt als Göttin der Fruchtbarkeit, vor allem jene des Getreides. Damit ist sie eine Erdgöttin. Sie ist zudem aber auch Gewitter- und Donner- und Regenbogen-Göttin.
Damit ist sie ganz besonders im August – in der Zeit um das Schnitterin-Fest – präsent, wo einerseits das Getreide reif ist, es andererseits recht viel gewittert.
Ihr Mann ist der Himmelsgott Ukko. Beschimpft Rauni diesen, dann beginnt er zu donnern: Zu Gewitter hat man in der Erntezeit ja ein zwiespältiges Verhältnis. Es kann im schlimmsten Fall die ganze Ernte kaputt machen oder auch den Ablauf der Ernte hinauszögern. Andererseits sind Gewitter ja Ausdruck großer Hitze und Sonnenkraft, was ja das Getreide und die Früchte noch gut zu Ende reifen lasst. Gewitter bringt auch Regen, was auch im August erwünscht ist.
Dies kommt z.B. in der alten Bauernregel zum Ausdruck: „Stellt im August sich Regen ein, so regnet es Honig und guten Wein.“
So wird Rauni im August um günstige Wetterverhältnisse gebeten. Sie soll viel Hitze und sanften Regen schicken und nicht allzuviel mit Ukko, ihrem Göttergatten schimpfen. Man sagt, die Heilige Hochzeit der beiden sei eine Voraussetzung für eine gute Ernte.
Wenn sie zornig ist schickt Rauni Stürme, wenn sie wieder besänftigt ist – Regenbögen. Damit steht sie auch für Übergange und Zwischenzustände. Denn ein Regenbogen erscheint immer dann am Himmel, wenn das Wetter wechselt – es gleichzeitig regnet und die Sonne scheint.
Sie zeigt damit den Menschen, dass auch für sie gleichzeitig so unterschiedliche (Gefühls-)Zustände möglich sind. Etymologisch ist der Name Rauni mit dem samischen Wort „raudna“ („Eberesche„) verwandt. Die Göttin Raudna ist auch die samische Form der finnisch-ugrische Rauni. Als Frau von Horagalles hat sie die gleiche Funktion wie Rauni.
auch: Raudna
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