Al Lat ist die ursprüngliche göttliche Kraft im Kulturraum, der heute die arabischen Länder umfasst. Als „Große Mondmutter“ ist Al Lat die universelle Kraft des Wachstums der Mutter Erde und ihren Früchten und die Gebieterin der Milch.

Die nährende Matriarchin

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Al Lat ist die ursprüngliche göttliche Kraft im Kulturraum, der heute die arabischen Länder umfasst. Als „Große Mondmutter“ ist Al Lat die universelle Kraft des Wachstums der Mutter Erde und ihren Früchten und die Gebieterin der Milch.

Aus ihren Brüsten fließt das milchig weiße Mondlicht und die Milchstraße wie nährende Milch, was auch heute in mondhellen Nächten gut nachzuvollziehen ist. Das Mondlicht ist auch Symbol für die lebensspendende Kraft der ersten Nahrung.

Die vom modernen Islam zu Allah maskulinisierte große Mutter ist eine der ältesten Personifikationen der Großen Mondgöttin. Aus der weiblichen Gottheit al-Lat (der Milchspendenden – vgl. „Latte“ bzw. „Lait“ im italienischen und französischen) wurde im Laufe der Zeit der männliche Gott Allah.

Sie war herrschende Göttin der AraberInnen. Unter den Namen Manat (Göttin des Schicksals), Al-Lat (Sonnengöttin) und Al Uzza (Göttin der Macht) wurden die drei Aspekte der Großen Mondgöttin von den AraberInnen und den koreischitischen MohammedanerInnen in ältesten Zeiten geehrt.

In dieser Trinität verkörpert Al-Lat den mütterlichen Aspekt. Sie ist mit der Erde und ihren Früchten verbunden, regiert über die Fruchtbarkeit und die Regeln des menschlichen Zusammenlebens sowie über die universellen Gesetze. Vereinbarungen wurden daher über Jahrtausende mit der Formel „Bei dem Salz, bei dem Feuer und bei Al-Lat, der Größten aller Götter“ besiegelt.

Die göttlichen Wort der Kore

In einer anderen Auslegung dieser Göttinnen-Triade ist Al-Lat in drei Göttinnen eingeteilt: Q´re ist der zunehmende Mond oder die Jungfrau. Al Uzza ist die Starke, also der Vollmond, die Muttergöttin an sich. Zuletzt Manat , die abnehmende aber auch weise Schicksalsgöttin. Interessant ist hier vor allem die Jungfrau Q´re, die sich auch in der griechischen Kore wiederfindet.

Der moslemische Koran, die ‚mohammedanischen‘ Schriften, die überhaupt nicht auf Mohammed zurück gehen, ist eine Version des göttlichen Wortes der Kore (Q’re). Diese Göttin wurde von den Koreischiten (Kinder der Kore ), dem Stamm, aus dem Mohammed stammt, verehrt.

Der ursprüngliche Text des Koran wurde lange vor Mohammed von den heiligen Imamen niedergeschrieben. Das Wort Imam ist mit dem semitischen ima („Mutter“) verwandt. Wie die Mahatmas oder „Großen Mütter“ in Indien waren auch die Imame ursprünglich Priesterinnen des alten arabischen Matriarchats.

Der schwarze Stein und der halbe Mond

Bevor Arabien unter das Joch des Islam fiel, huldigte die dortige Bevölkerung der dreifachen Mutter Al-Lat, Al-Uzza und Manat lauteten. Es grenzt schon an Ironie, dass der berühmte ‚Schwarze Stein‘ in Mekka, der jetzt in der Kaaba eingelassen ist, einstmals die Göttin, die Großen Mondmutter Al-Lat verkörperte, mit ihrem Geschlechtssymbol versehen war und seit Alters her von den Koreischiten (den Verehrerinnen der Göttin Kore) gehütet wird.

An diesem Ort versammeln sich die Männer und Frauen während ihrer Pilgerfahrt, um das zu küssen, was einstmals das anikonische Abbild der Großen Göttin war. Noch heute pilgern tausende von gläubigen MuslimInnen nach Mekka, um dort das Heiligtum den Schwarzen Stein aufzusuchen und ihrem Gott Allah zu huldigen.

Das Symbol der Göttin Al-Lat ist der Halbmond, der heute auf Flaggen islamischer Staaten  zu sehen ist – oft auf blutrotem Hintergrund. Der Koran erwähnt sie in Sure 53, 19-23. Ihre Anrufung als Fürsprecherin bei Allah war von Mohammed einige Zeit erlaubt, wenig später jedoch als Götzenverehrung verboten.

Al-Lat unterstützt Frauen, die in einer Lebensphase sind, die von ihnen einen mütterlichen, nährenden Aspekt abverlangt.

Sie gibt ihnen die Kraft in einem selbstverständlichen Fluss zwischen geben und nehmen zu sein und wie der Mond ihren Zyklen nachgehen zu können. Frauen können sie auch für allen Arten von magischer Unterstützung bitten, ausgenommen für Bindungen (dafür ist Al Uzza  zuständig) und für das Bannen (dafür wird Manat gebeten).

auch: Al-Ilat

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