Catubodua – Keltische Kampf- und Rabengöttin

Catubodua ist die festlandkeltische Entsprechung der irischen Badb. Der Name der Göttin bedeutet Kampfrabe. Auch weibliche Kampfgeister, die wirksam an einer Schlacht teilnahmen, wurden Catubodua genannt.

Die Kampfrabin

Catubodua, die Kampfrabin - artedeaDer Name Catubodua ist vermutlich auf die urkeltischen Wurzeln katu (=Kampf) und bodwā (= kämpfen) zurückzuführen. In der späteren altirischen Sprache bedeutete bodua-, abgeleitet von bodb, weiblicher Rabe (siehe auch Badb).

Der Name der Göttin bedeutet somit Kampfrabin.
Catubodua ist die festlandkeltische Entsprechung der irischen Badb. Ihr Name ist auf einer gallischen Inschrift in Mieussy in Frankreich zu finden.
Die Gründung der französischen Stadt Lyon, die zu keltischen Zeiten die Hauptstadt des gallischen Reiches darstellte, soll an einer Stelle erfolgt sein, an der Raben vom Himmel fielen. Aus diesem Grund waren Rabenvögel in der gallischen Hauptstadt beliebte Motive für Münzen. Auch die Darstellungen einer Krähe auf einigen keltischen Münzen werden mit Cathubodua in Verbindung gebracht.

In der Nähe des keltischen Lyons lebte ein Clan mit dem Namen Branovices, was „Rabenkrieger“ bedeutet. Möglicherweise stand dieser im Zusammenhang mit Catubodua. Es gibt eine Reihe von keltischen Orten, die das Wort „Rabe“ in ihrem Namen enthalten und so auf die Kraft und den Schutz dieser Göttin hinweisen können.

Als Göttin des Kampfes ist sie natürlich auch eine Kriegs- und Totengöttin.
Auch weibliche Kampfgeister, die wirksam an einer Schlacht teilnahmen, wurden Catubodua genannt.

Vermutlich nahmen in Gallien ihre Raben oder Krähen die Aufgabe wahr, die Seelen der gefallenen Krieger ins Jenseits zu geleiten. So grausam das vielleicht klingen mag, so tröstlich ist es auch, einen begleitenden Seelenvogel zu haben.

Wollust und Prophetie

Catubodua wird aber nicht nur als eine Göttin der Schlachten wahrgenommen. Sie wird auch als „die hohe Königin“ bezeichnet, was auf viel umfangreiche Zuständigkeiten hinweist. Tatsächlich ist sie auch eine Göttin der Prophetie und der Wollust.
Sie hat nichts Liebliches an sich, sondern geht bei allem sofort und direkt zur Sache: Ihre Prophezeiungen sind unverblümt und schonungslos.
In ihrer Sexualität geht es in keinster Weise um Zärtlichkeit, Fruchtbarkeit oder Mutterschaft, sondern um pure Triebbefriedigung.
Catubodua ist in ihrem Wesen hart, schroff, rau, wild, ungezähmt. Dabei steht sie über den Kategorien von „gut“ und „böse“, sie ist einfach.
Sie hat keinen Aspekt irgendeiner Muttergöttin, sie ist eine Kriegerin, eine Totengöttin, eine Andersweltschreiterin, eine Toröffnerin.

Unterstützt bei Lebenskämpfen

Mit ihrer unbarmherzigen und gefahrvollen Seite steht sie all jenen zur Seite, die (Lebens-)Kämpfe auszutragen haben. Sie zeigt den Weg in andere Dimensionen, unterstützt bei – oft schmerzhaften – Transformationen, zerstört Illusionen, öffnet Pforten zu neuen Möglichkeiten, bringt damit Perspektivenwechsel und Bewusstseinsveränderung.
So schmerzhaft dieser Prozess auch sein mag, er bringt Heilung. Bei ihren Kämpfen geht es nicht um Diplomatie, sondern um die Wahl der richtigen Waffen, um einen Sieg zu erreichen.
In ihrer Sexualität geht es um Lust in ihrer ursprünglichsten Form. Ohne Kompromisse, ohne Zugeständnisse.
In ihrer Weisheit geht es darum, ungeschminkten Tatsachen ins Auge zu blicken. Sie sieht die innere und die äußere Wirklichkeit gleichzeitig, verschmilzt Licht und Dunkelheit und erhebt sich mit ihren Rabenschwingen über alle Polaritäten. Das „wahre Sagen“ der Catubodua ist wirklich die Wahrheit. Oft schwer auszuhalten, aber das Beste, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen gibt.
Ihr wilder, aggressiver und leidenschaftlicher Charakter ist immer in Verbindung mit einer gewissen Gnadenlosigkeit.
Wenn du es wirklich wissen willst, vertraue dich ihr an. Und allen, die sich ihr anvertrauen und mit ihrer Energie umgehen können, schenkt sie Kraft und Mut. Ihre Vögel – die Krähen und Raben, in die sich die Göttin auch verwandelt – sind Raubvögel, die vor allem auch schwache oder kränkliche Tiere töten und verspeisen.
Sie sind auch Aasfresser.
Genauso schaut Catubodua darauf, dass alles, was schwach oder gar nicht mehr lebendig ist, eliminiert wird. Unbarmherzig frisst sie all das auf, was nicht mehr dem Leben dienlich ist.

auch: Cathubodva, Cauth Bodva, Cassibodua, Cathbhadhbh, Badhbh Chatha, Bodua 

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