Cihuacoatl ist sowohl für Geburten wie auch für Kriege zuständig ist. Sie beschützt aber nicht nur Mutter und Kind bei der Geburt sondern nimmt auch jene Frauen bei sich auf, die bei einer Geburt sterben.
Geburt und Krieg
Die aztekische Erd-und Muttergöttin Cihuacoatl war die erste Frau aller Zeiten am Gebiet des heutigen Mexikos.
Sie wird oft mit Coatlicue gleichgesetzt, hat aber noch einige eigenständige Eigenschaften und Zuständigkeitsbereiche. Wie Coatlicue ist sie eine Schlangengöttin, die damit eine Qualität von zyklischer, sich häutender Kraft hat. Das äußerst sich vor allem darin, dass sie sowohl für Geburten wie auch für Kriege zuständig ist. Sie beschützt aber nicht nur Mutter und Kind bei der Geburt sondern nimmt auch jene Frauen bei sich auf, die bei einer Geburt sterben.
Sie war besonders mit Hebammen und mit den sogenannten Schweißbädern verbunden, in denen Hebammen praktizierten. Hebammen haben Cihuacoatl als ihre Schutz-Göttin angesehen.
Ihr Name heißt wörtlich übersetzt „weibliche Schlange“, dargestellt wird sie meist als halb Frau, halb Schlange. Auf Abbildungen sieht man Cihuacoatl sowohl als junge Frau, wie aber auch als alte Frau.
Ihr Name setzt sich aus den Nahuatl-Wörtern „Cihuatl“ = Frau und „coatl“ = Mantel zusammen, sie ist also die „Mantelschlange“. Die Schlange streift immer wieder ihre Haut wie einen Mantel ab. Diese Häutungen bedeuten Transformation, das Hineinwachsen in eine neue, erweiterte Existenz.
Typisch für sie ist, dass sie immer wieder mit einer kriegerische Ausrüstung dargestellt wird. Im aztekischen Glauben wurde die Geburt nämlich mit der Kriegsführung verglichen. Ein blutiger Akt, bei dem der Tod immer dabei ist.
Darüber hinaus ist Cihuacoatl für die Beschwerden und Prüfungen im Leben zuständig. Sie soll die Arbeit erfunden haben. Sie kann Kriege, Not, Leid, Elend und sogar den Weltuntergang voraussagen.
Dass die Göttin Cihuacoatl auch eine politische Bedeutung hatte, zeigt die Verwendung ihres Namens cihuacoatl für den Titel des Herrn, der neben dem Herrscher, dem Tlatoani, an der Macht ist. Die Tlatoani befassten sich hauptsächlich mit Krieg und Außenbeziehungen, die Cihuacoatl mit inneren Angelegenheiten.
Als Göttin des Tabaks, der heiligen Pflanze, mit deren Hilfe man direkt mit „Great Spirit“ kommunizieren kann verhilft sie den Menschen zu höheren Bewusstseinsstufen.
auch: Chihucoatl, Ciucoatl