Arduinna – Keltisch-gallische Erdgöttin, Göttin der Naturwesen

Die Göttin Arduinna gilt als die Verkörperung bewaldeter Gebirgszüge. Sie ist also die Erde, das Land selbst und damit auch die Beschützerin aller lebenden Kreaturen des Waldes, ob Pflanzen oder Tiere und auch Menschen.

 Erdige und wilde Lebenskraft

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Die Göttin Arduinna gilt als die Verkörperung bewaldeter Gebirgszüge. Sie ist also die Erde, das Land selbst und damit auch die Beschützerin aller lebenden Kreaturen des Waldes, ob Pflanzen oder Tiere und auch Menschen.

Gleichzeitig ist sie Göttin der Jagd. Wie auch andere (Jagd-)Göttinen ist ihrem Wesen nach ambivalent; sie ist Mutter des Lebens und zugleich Mutter des Todes.

Namensgeberin der Ardennen

Darüber hinaus ist Arduinna die Göttin der Quellen und der Heilung und steht für den Reichtum der Erde, für Fruchtbarkeit und Erneuerung. Arduinna hat den Ardennen (im Grenzbereich Frankreich/Belgien/Deutschland) ihren Namen gegeben.

Für Cäsars Truppen waren die Ardennen ein ausgedehntes, undurchdringliches Waldgebiet, in dem die „wilden Kelten“ hausten und einer Göttin namens Arduinna in „wilden Ritualen“ huldigten. Diese Rituale wurden an Naturheiligtümer abgehalten, von denen einige immer noch bekannt sind.

Man findet sie  auch nach römischem Vorbild in Inschriften und bildlichen Darstellungen. Ihre Anrufung versprach diesen „wilden Ardennen-BewohnerInnen“ nicht nur Jagdglück und eine sichere Passage des Waldes, Schutz vor Raubtieren etc. Arduinna ist auch für das Gedeihen des Wildbestandes und das Wirken der Naturkräfte insgesamt zuständig.

Dargestellt wird Arduinna entweder als fruchtbare, bewaldete Erde selbst oder als jugendliche Göttin, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet auf einem Eber reitet. Ihr heiliges Tier, der Eber gilt als Tier der Anderswelt, der durch ein Tor in das Königreich der weiblichen Seele führen kann, in die Welt der Arduinna.

Wille über die wilden Kräfte

Diese Göttin ist in ihrem Wesen einerseits wild, dunkel, undurchdringlich und daher Angst einflößend. Für jene, die diese ursprüngliche erdige und wilde Lebenskraft ehren, gibt sie andererseits Schutz und alles, was sie zum Leben brauchen. Sie reitet vollkommen ruhig auf ihrem wilden Eber. Dies versinnbildlicht auch ihren gelenkten Willen über die wilden Kräfte der Emotionen.

Nur in der inneren Ruhe und Kontrolle gelingt die Jagd, nur dann kann die Göttin präzise treffen, selbst wenn sie auf einem wilden Eber dahin jagt. Stürme und Jahreszeiten können durch die Wälder fegen, fremde Truppen können sie durchstreifen. Arduinna bleibt ruhig, sie weiß, dass sie immer da war und immer da sein wird. Arduinna führt daher zu innerer Stärke, zu Ruhe und Kontrolle.

Sie zähmt die innere Leidenschaft mit Lust und Freude und handelt aus der einsetzenden Ruhe und nicht aus egoistischem Beharren und Verbeißen. Arduinna ist fließende Energie, die aus der Natur entspringt.

auch: Ardvinna, Ardbinna

4 Gedanken zu „Arduinna – Keltisch-gallische Erdgöttin, Göttin der Naturwesen“

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