Egeria – Göttin der Wasserquellen in der römischen bzw. etruskischen (altitalienischen) Mythologie

Egeria wurde als weissagende Geburtsgöttin verehrt. Schwangeren Frauen brachten Weihegaben dieser Schutzgöttin der Geburt, um leichter zu entbinden (lat.: egerere bedeutet heraustragen). Sie sprach für die neugeborenen Kinder Orakel.

Weissagende Geburtsgöttin

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Egeria wurde als weissagende Geburtsgöttin verehrt. Schwangere Frauen brachten Weihegaben dieser Schutzgöttin der Geburt, um leichter zu entbinden (lat.:„egerere“ be­deutet „heraus­tra­gen“). Sie sprach für die neugeborenen Kinder Orakel.

Egeria als Wassergöttin war dafür verantwortlich, dass Kinder in den Fluss des Lebens kommen, also dass sie auf ihrem Fruchtwasser gut aus dem Mutterleib in die Welt hinaus schwimmen und auch dafür, dass die nährende Muttermilch gut fließt.
So wird sie von Frauen auch immer dann angerufen, wenn etwas in Fluss kommen soll.

Die weise Beraterin

Der Mythos um Egeria erzählt, dass sie den König von Rom, Numa Pompilius liebte, der der Legende nach von 716 bis 673 v.d.Z. als zweiter König Roms regierte. Während Romulus, der Gründer der Ewigen Stadt, mit kriegerischen Mitteln die Machtansprüche der jungen Stadt durchsetzte, betrieb Numa Pompilius eine aktive Friedenspolitik. Dies lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass ihn Egeria wei­se beraten hat.
Der Mythos erzählt, dass Numa häufig an einer Quelle inmitten eines Hains weilte, um dort mit Egeria sein politisches Vorgehen zu beraten. Da sich Egeria dort auch mit den Kamenen traf, die im antiken Rom den griechischen Musen gleichgesetzt waren, weihte der König das Gewässer diesen italischen Quellgöttinnen. Im Verständnis der römischen Kultur, die der griechischen Tradition folgte, waren Quellen heilige Orte, an denen sich Gottheiten aufzuhalten pflegten, und das Sprudeln des Wassers symbolisierte das Wirken der göttlichen Mächte. 

Als Orakelgöttin offenbarte sie ihm den Willen der Gottheiten und wies ihm so den Weg zu weiser Herrschaft. Als Numa Pompilius starb (673 v.d.Z.), soll Egeria so unglücklich über den Verlust gewesen sein, dass sie sich in den Hain bei Aricia zurückzog und dort unendlich viele Tränen vergoss.

Mitleidig mit der Unglücklichen verwandelte die Göttin Diana sie in eine Quelle. (Anderen Überlieferungen zufolge, ist Egeria ein Aspekt der Diana.) Egeria wird daher oft als Quellnymphe dargestellt.

Egeria gehörte den sogenannten Carmenae an, später Sybillen genannt. Dies waren Nymphen, die vor allen an Heilquellen wohnten und im Besitz höherer Wissenschaft vor allem der Gabe der Heilkunde und der Weissagung waren.

auch: Aegeria

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