Irland, das gälisch Erin genannt wird, ist das Land von Eriu. Ihre Wohnstätte ist auf einem Berg in der Mitte der grünen Insel. Je älter die Göttin wird, desto höher wird dieser Berg. Sie beschützt von dort die ganze Insel.
Die meisterhafte Zauberin
Irland, das gälisch Erin genannt wird, ist das Land von Eriu.
Sie erscheint manchmal als riesige wunderschöne Frau, manchmal als graue Krähe mit langem Schnabel. Sie ist nicht nur hervorragende Gestaltwandlerin sondern auch eine meisterhafte Zauberin.
Ihre Wohnstätte ist auf einem Berg in der Mitte der grünen Insel. Je älter die Göttin wird, desto höher wird dieser Berg. Sie beschützt von dort die ganze Insel.
Sie ist so stark, dass sie imstande ist, große Felsbrocken ihres Berges aufzuheben und sie auf eindringende Heere zu schleudern.
Die drei Zauber-Göttinnen
Eriu hat zwei Schwestern, mit denen sie eine Göttinnen-Triade bildet: Banba und Folta. Immer wieder wollten Stämme von jenseits des Meeres die Insel erobern und das dort lebende Volk assimilieren. So kamen auch Eroberer vom Stamme der Mil nach Irland. Das war ohnehin schon recht schwierig, denn die Göttin Dana hat die Insel so sehr verzaubert, dass sie keinen Anlegeplatz für ihre Schiffe finden konnten.
Dreimal segelten sie rund um die Insel, ehe ihnen die Einfahrt in einen Hafen gelang. Dort traten ihnen sofort die drei Zauber-Göttinnen entgegen. Doch auch Mils Söhne hatten ihren Zauberer und Dichter bei sich, Amargen den Mächtigen. Dieser lässt bei den ersten zwei seinen Charme spielen, bezaubert (engl.: charmed) sie also erfolgreich.
Wie Irland zu seinem Namen kam
Gleich an der Küste auf treffen sie auf Banba („Das ein Jahr ungepflügte Land“). Dieses war schwer zu durchqueren, doch die Schmeicheleien von Amargen wirkten bei der Göttin Banba. Es wurde ihr versprochen, dass sie die Insel nach ihr benennen würden, wenn sie die Männer durchlässt. Darauf hin wurde Banba sanft und gewährte den freien Weg.
Sogleich aber stellte sich Folta in den Weg, auch ihr wurde versprochen, dass das Land nach ihr benannt werden würde und auch sie ließ die Truppen durch, wohl im Wissen, dass sich die mächtigste und kräftigste Schwester bereits kurz danach bereit hält.
Die Milesier waren zwar von der Größe, Stärke und vor allem der Zauberkraft der Eriu beeindruckt, doch auch die Zauberkräfte von Amargen waren nicht ohne. So kam es zu einem erbitterten Zauberkampf, der schließlich in einem Waffenstillstand endete, bei dem Eriu natürlich auch angeboten wurde, die Insel nach ihrem Namen zu benennen.
Angesichts der besonders starken Kontrahentin wagten sie es diesmal nicht, das Versprechen zu brechen.
Eriu ist vermutlich die keltische Version der Hera. Auch sie herrschte wie ihr griechisches Pendant über den im Westen liegenden Apfelbaumgarten, im dem der Baum des Lebens mit den goldenen Äpfel der ewigen Jugend steht.
auch: Erin, Eri, Eire, Eyre