Iustitia gilt heute noch als Wahrzeichen für die Justiz und ziert viele Gerichtsgebäude, wobei aber zu bedenken ist, dass Iustitia die Gerechtigkeit, nicht der Rechtsstaat ist. Dargestellt wird Iustitia meist mit Symbolen für unparteiisches Abwägen: Dies sind eine Waage, in einer Schale liegt die Schuld, in der anderen die Unschuld.
Geist der Gerechtigkeit
In vielen Völkern war es klar, dass der Geist der Gerechtigkeit weiblich ist. Von Muttergottheiten ausgehend war das Recht auf der Seite der Frauen (Mutterrecht) und die Gerechtigkeit ein Naturprinzip, bzw. das, was von Natur aus gerecht ist.
Dies stand oft im Gegensatz dazu, was nach herrschender Meinung, also nach dem Dafür-Halten patricharchaler Herrscher gerecht ist. Aus diesem Glauben heraus gibt es auch eine ganze Reihe an Göttinnen für Gerechtigkeit – die griechischen Göttinnen Dike, Nemesis und Themis, die ägyptische Maat, die germanische Vör und die römische Iustitia.
Gerechtigkeit – nicht Rechtsstaat
Diese gilt heute noch als Wahrzeichen für die Justiz und ziert viele Gerichtsgebäude, wobei aber zu bedenken ist, dass Iustitia die Gerechtigkeit, nicht der Rechtsstaat ist.
Dargestellt wird Iustitia meist mit Symbolen für unparteiisches Abwägen: Dies sind eine Waage, in einer Schale liegt die Schuld, in der anderen die Unschuld.
Die Göttin kann zusehen, wie sich die Waage neigt.
Der schräg gestellte Balken der Waage symbolisiert den Grundsatz „In dubio pro reo“ (im Zweifel für den Angeklagten). Irgendwann verpasste man der Göttin eine Augenbinde. Dies offenbar, um sie nicht durch Äußerlichkeiten zu beeinflussen und damit noch gerechter und unparteiischer zu sein. Jedes Urteil soll ohne Ansehen der Person gefällt werden.
Allerdings bemerkte sie auf diese Weise nicht, wenn ein Unberufener einiges Zusatzgewicht in die Schale der Schuld legte und einen Arglosen zu einem Verbrecher machte. Hat sie ihr Urteil getroffen, so wird dieses schließlich mit der nötigen Härte durchgesetzt, dafür hat sie ihr Richtschwert.
Rechtsspruch auch für zukünftige Generationen
Gelegentlich steht Iustitia auf einer Schildkröte, womit symbolisiert wird, dass jedes gründliche Verfahren seine Zeit braucht. In früheren Darstellungen trug die Göttin des Rechtsfriedens nur einen Ölzweig, als Symbol des Lebens. Manchmal wird Iustitia auch schwanger dargestellt.
Dies scheint darauf hinzudeuten, dass die Gerechtigkeit bzw. der ausgesprochene Rechtsspruch auch für zukünftige Generationen Gültigkeit hat bzw. das Wohlergehen der Kinder und Kindeskinder berücksichtigt wurde.
auch: Justitia