In der germanisch-nordischen Mythologie gilt die Göttin der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Eide und Verpflichtungen als überaus weise. Sie gehört dem Geschlecht der AsInnen an. Sie ist die Göttin der Herzensprüfung, die alle Geheimnisse kennt.

Germanisch-nordische Göttin der Gerechtigkeit

Vör1In der germanisch-nordischen Mythologie gilt die Göttin der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Eide und Verpflichtungen als überaus weise. Sie gehört dem Geschlecht der AsInnen an.

Sie ist die Göttin der Herzensprüfung, die alle Geheimnisse kennt. Nichts entgeht Vör, nichts bleibt ihr verborgen. Sie nimmt alles wahr und sie prüft genau, wann und warum jemand einen Eid oder ein Versprechen bricht.

Überwacht Verträge und heimliche Versprechen von Eheleuten

Als Var ist sie die Göttin und Hüterin der ehelichen Liebe und der Treue. Sie beschützt auch das Heim. Sie ist bei allen Hochzeiten anwesend und überwacht die Verträge, die die EhepartnerInnen offiziell miteinander schließen und kennt auch die heimlichen Versprechen zwischen Mann und Frau.

Var bestraft die, die sich nicht daran halten. Es geht ihr natürlich um eheliche Treue und das Halten von Versprechen und Verpflichtungen.
Aber es geht ihr nicht um blinden Gehorsam und einer „Treu und Ehr“-Mentalität, zu der die germanischen Gottheiten speziell im Dritten Reich als PatInnen oft missbraucht worden sind.
Wichtig sind ihr sinnvolle Vereinbarungen. Denn speziell in einer Gesellschaft, in der deren Mitglieder aufeinander angewiesen sind, ist es notwendig, sich aufeinander und auf das Wort der anderen verlassen zu können.

Vör achtet daher immer zu allererst auf die Grundsätze und Versprechen, die Menschen sich selbst gegeben haben und darauf, ob sich Menschen selbst treu bleiben. Denn wenn sie dies nicht sind, ist dies der schlimmste Verstoß. Ist die Einhaltung eines Eides mit dem eigenen Gewissen und der Würde nicht mehr zu vereinbaren, etwa weil sich die Gegebenheit geändert haben oder Dinge vor Vertragsabschluss nicht bekannt waren, so ist es ganz im Sinne von Vör, diesen Eid als nichtig zu betrachten. Da es darum geht, ob ich mich selbst noch „im Spiegel sehen kann“, wir Vör auch immer wieder mit einem Spiegel dargestellt.

Andererseits sollen Menschen ihre Strafe und Rache spüren, wenn sie aus Eigennutz oder egoistischen Motiven Verträge nicht einhalten. So ist es empfehlenswert, sich an Vör zu wenden, bevor man Eide, Gelübde, Verträge, Treueschwüre oder Verpflichtungen eingeht.

Sinnvolle Übereinkünfte aus der inneren Wahrheit heraus

Als Göttin der Herzensprüfung hilft sie dabei, Gewissheit zu erlangen, ob diese mit den eigenen Werten und Überzeugungen übereinstimmen und zu halten sind, bzw. welche Klauseln für eine „wasserfeste Vereinbarung“ noch notwendig sind. Der Beiname von Vör ist daher auch: „die Vorsichtige“.

Es geht ihr nicht um leichtsinnige Vereinbarungen oder um unsinnige Versprechen aus irgendwelchen Konventionen heraus sondern um sinnvolle Übereinkünfte, die aus der inneren Wahrheit und der vollen Überzeugung der VertragspartnerInnen kommen.
Wenn dann eine Vereinbarung dann im Namen dieser Göttin getroffen wird, ist darauf Verlass.

auch: Var, Vara, Wara

 

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