Friagabis wird als eine Heilungs- und Segensgöttin gedeutet, die den Menschen die Freude am Schenken lehrt und Hoffnung auf Geschenke gibt. Sie ist die, die „das Beliebte schenkt“.
Die das Beliebte schenkt
Friagabis ist eine der sogenannten Alaisiagae – germanische bzw. friesische Göttinnen, die im römischen Britannien vor allem von Soldaten des germanischen Stammes der Tuihanten verehrt wurden.
Es handelt sich dabei um walkürenartige mythische Figuren, die mit Kampf, Verteidigung und Rechtssprechung zu tun hatten.
Der Name dieser Göttinnen findet sich auf einer Inschrift in Vercovicium am Hadrianswall in Nordengland:
„Deabus // Alaisia/gis Bau/dihillie / et Friaga/bi et N(umini) Aug(usti) / n(umerus) Hnau/difridi / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
„Den Göttinnen der Alaisiagae, Baudihillia und Friagabis und an die Göttlichkeit des Kaisers hat die Einheit des Hnaudifridus ihr Gelübde gern und zu Recht erfüllt.“
In einer weiteren Inschrift aus dem 4. Jahrhundert scheint es, dass Friagabi als „Freiheit“ oder „die Freigiebige“ angerufen wurde. Vielleicht, weil sie Soldaten nach ihrem Dienst wieder die Freiheit schenkt.
Damit kann sie aber auch eine Form der nordischen Göttin Freya sein, der „freien Frau“.
Friagabis wird auch als eine Heilungs- und Segensgöttin gedeutet, die den Menschen die Freude am Schenken lehrt und Hoffnung auf Geschenke gibt. Sie ist die, die „das Beliebte schenkt“.
Besonders verehrt wurde sie wohl als eine Erfüllerin von Wünschen. Als „grata donatrix“ ist sie die „erwünschte Geberin“.
Es wird auch vermutet, dass es sich bei den Alaisiagae um ein Art Walküren handelt, die eine Funktion im Rechtssystem hatten.
Friagibis soll dabei die Funktion einer „Dämonin des Regenerationskults mit dem Hiebmesser“ innegehabt haben, was auch auf eine Göttin von Tod und Wiedergeburt schließen lässt.
Verwandt ist Friagabis auch mit Garmangabis, auch einer gebenden und schenkenden Göttin, die beide die Wortsilbe „-gabis“ für Gabe oder Geschenk in ihrem Namen haben.