Hreda – Angelsächsisch-nordische Frühlingsgöttin

Hredmonath war der heidnische angelsächsische Name für den Monat März. Dies wissen wir aus dem „De Temporum Ratione“, einer Schrift, die der angelsächsische Benediktinermönch, Theologe und Geschichtsschreiber Beda Venerabilis im Jahr 725 in lateinischer Sprache verfasst hat. Laut Beda opferten die Angelsachsen in dieser Zeit ihrer Göttin Hreda.

Die schnelle Ruhm- und Siegreiche

Hredmonath war der heidnische angelsächsische Name für den Monat März. Dies wissen wir aus dem „De Temporum Ratione“, einer Schrift, die der angelsächsische Benediktinermönch, Theologe und Geschichtsschreiber Beda Venerabilis im Jahr 725 in lateinischer Sprache verfasst hat. Laut Beda opferten die Angelsachsen in dieser Zeit ihrer Göttin Hreda. Wir wissen also über die Rituale rund um diese Göttin wenig und das nur aus christlicher Sicht.
Während der Name der Göttin in Bedes lateinischem Manuskript als Rheda erscheint, wird er in Altenglisch als Hrēþe bzw. Hrêðe oder Hrêða rekonstruiert und manchmal als Hretha (auch „Hrethe“ oder „Hrethe“ anglisiert).
Hredas Name kann mit einigen angelsächsischen Wörtern verknüpft werden: hauptsächlich mit „Ruhm“ bzw. „siegreich“, sie war also „die Berühmte“ oder „die Siegreiche“. Die Sprachwurzel kann auch auf das Wort „hræd“ zurückzuführen sein, was „schnell“ bedeutet. Sie siegt als Frühlingsgöttin über den Winter und das sehr schnell, so schnell, wie die warme Jahreszeit mit ihrer Blütenpracht ins Land zieht.
Weitere Ableitungen ihres Namens könnten auf Ziegenleder oder möglicherweise ein Ziegenledergewand / -mantel (hreða), sich freuen (hrêðan) bzw. wild (hrêðe) zurückzuführen sein.
Jakob Grimm vermutet, dass die althochdeutsche Form des Göttinnennamens Hroudawar war.

In Kapitel 15 seines Werkes „De Temporum Ratione“ gibt Bede Auskunft über englische Monate und Feierlichkeiten. Er berichtet, dass Hrēþmōnaþ analog zu März ist, und führt aus, dass „Hrethmonath nach ihrer Göttin Hretha benannt ist, der sie zu dieser Zeit geopfert haben“ (im Original: „Rhed-monath a Dea illorum Rheda, cui in illo sacrificabant, nominatur…“).

Kuchen für die Göttin

Es soll offenbar Kuchenopfer gegeben haben. Im christlichen Sinn, das ja das Leiden und den Verzicht in den Vordergrund rückt, ist man ja schnell der Auffassung, das etwas „geopfert“ wird. Wie können jedoch davon ausgehen, dass diese Kuchen Weihegaben für die Göttin waren.
Dies basiert vermutlich auf dem sogenannten Æcerbot, einem alten Ritual aus England, das den Boden erneuern sollte. Dabei wurde der Erde bzw. der Erdgöttin Kuchen im Austausch für Wachstum und Fruchtbarkeit der Ernte angeboten.
Der Philologe und Religionswissenschaftler Rudolf Simek vermerkt in Bezug auf Bedes Schriften, dass es vernünftig ist anzunehmen, dass diese Göttin mit dem Beginn des Frühlings, der neuen Vegetationsperiode und der Fruchtbarkeit zusammenhängt.

Die traditionelle Fastenzeit vor dem christlichen Osterfest ist ja keine christliche Erfindung, sondern eine natürliche Folge der Nahrungsmittelknappheit am Ende des Winters und Anfang des Frühlings, wenn die Vorräte zur Neige gingen.
Es scheint möglich, dass Hreda mit dieser mageren Zeit in Verbindung gebracht und als siegreiche und glorreiche Göttin verehrt wurde, die schließlich über die karge Zeit mit ihren Schwierigkeiten triumphierte und eine wohlhabendere Jahreszeit einleitete.

Felszeichnungen zeigen eine Göttin, die auf einer Art Schier steht und Hasenohren hat. Dies könnte eine Abbildung der Göttin Hreda sein, die zwischen Winter und Frühling steht. Die Schier noch als Symbol des Winters, die Hasenohren als Symbol der beginnenden Fruchtbarkeit im Frühling.

auch: Hrēþe, Hrêðe, Hrêða, Hretha, Hrethe, Hrethe, Rheda

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