Moneta war ursprünglich für Ratschläge, Erinnerungen und Mahnungen zuständig, später wurde sie als Göttin der Münzen, des Geldes und des Wohlstandes verehrt.
Klingende Münze
Moneta war ursprünglich für Ratschläge, Erinnerungen und Mahnungen zuständig, später wurde sie als Göttin der Münzen, des Geldes und des Wohlstandes verehrt.
Der Name der Göttin Moneta leitet sich vom lateinischen Wort „monere“ (= erinnern, mahnen, warnen) ab. Sie wird daher auch mit Mnemosine, der griechischen Göttin der Erinnerung gleichgesetzt.
Erdbeben als Erinnerungshilfe
Moneta soll die RömerInnen durch ein heftiges Erdbeben daran erinnert haben, den Gottheiten eine trächtige Sau zu opfern. Cicero berichtet, dass nach diesem Erdbeben ihre Stimme aus dem Tempel hallte und ein Sühneopfer verlangte. Weiters soll sie auch darauf hingewiesen haben, dass es dem Römischen Reich im Krieg gegen den reichen Pyrrhus an Geld fehle.
Tatsächlich hat Rom die Schlacht bei Ausculum gegen den makedonischer König Pyrrhus 279 v. u. Z. verloren. Dieser wurde aber auch nicht glücklich, weil es sich dabei um den legendären Pyrrhus-Sieg handelte, der enorme Verluste an Soldaten und Material und damit auch finanziellen Mitteln mit sich brachte.
Pyrrhus war der Meinung: „Noch so ein Sieg und wir sind verloren.“ Der Göttin Moneta sind auch die mahnenden heiligen Gänse am Capitol geweiht, die im Jahre 390 v. u. Z. vor den angreifenden Galliern gewarnt haben. Im ganz alltäglichen Leben hatte Moneta auch die Neigung, vor Hochzeiten zu warnen, die unter keinem guten Stern stehen.
Moneta wird auch häufig als Beiname für die Göttin Juno verwendet.
Antlitz der Göttin auf Münzen
Ihre Mahnungen betrafen meist das gesamte Gemeinwesen. Dem Gemeinwohl dienen sollte auch die erste Münzprägestätte Roms, die in im bzw. neben dem Tempel der Göttin Juno Moneta eingerichtet wurde und unter ihrem besonderen Schutz stand. Das Bild der Göttin zierte auch die dort geprägten Geldstücke.
Ein Blick in das Antlitz der Göttin auf einer Münze und man war mitunter vor einem schlechten Geschäft gewarnt. Geld und religiöse Angelegenheiten waren im Alten Rom eng miteinander verbunden. Dies lässt sich z.B. an der Rundform der Münzen erkennen, die auf die Form des Weihekuchens für die Göttin zurückgeführt werden kann.
Der (Staats-)Schatz war oft in Tempeln untergebracht, diese dienten sozusagen als Banken. Moneta gilt als Matrone des richtigen Geldgewichtes und der Metallreinheit. Meist wird sie mit einem Füllhorn bzw. einer Waage dargestellt. Gelegentlich ist zu ihren Füßen ein Münzhaufen zu sehen. Es gibt auch Darstellungen der drei Monetae, für die drei Münzmetalle Gold, Silber und Bronze/Kupfer.
Vom Tauschhandel zum Geldwesen
Die Göttin Moneta gilt darüber hinaus als Verkörperung der ausgleichenden Gerechtigkeit. Im Tauschhandel kann man selten so einen gerechten Gegenwert bekommen, wie dies mit dem Tausch Geldmünzen gegen Waren bzw. Dienstleistungen der Fall ist.
Bereits in Griechenland war der Wechsel vom Tauschhandel zum Geldwesen unter den Vorzeichen der Hera vollzogen worden. Eine primäre Funktion der Münze ist neben ihrem pekuniären Nutzen auch, ein gemeinschaftsbildendes Symbol zu sein. Der Umgang mit Geld hat oft einen magisch-religiösen Charakter, speziell, wenn „klingende Münzen“ im Spiel sind.
Warnende, mahnende und erinnernde Instanz
Moneta kann, wenn man genau hinhört, bzw. sich mit ihr verbündet, heute immer noch warnende, mahnende und erinnernde Instanz sein, besonders wenn es um Geldangelegenheiten geht.
Ein kleines Innehalten vor einer Anschaffung oder einer Geldausgabe, ein Besinnen z.B. auf die Fragen:
„Welches Bedürfnis wird durch diesen Kauf befriedigt?“,
„Könnte ich diese Bedürfnis auch auf andere Art und Weise befriedigen?“,
„Steht diese Geldausgabe wirklich im Verhältnis zum Wert, den ich bekomme?“
oder „Was bin ich mir selbst Wert?“
könnten mit Unterstützung der Göttin Moneta interessante Antworten bringen.
Einladen sollte man sie bei jeder Art von Geldzauber und beim magischen Umgang mit Geld.
auch: Iuno Moneta, Juno Moneta