Olapa ist in der Mythologie des afrikanischen Volkes der Massai die Göttin des Mondes und zwar im Speziellen des Schwarzmondes. Ihr Wohnsitz, so heißt es, ist entweder am Gipfel des Mount Kenya oder einfach im Himmel.
Das vernarbte Mondgesicht
Olapa ist in der Mythologie des afrikanischen Volkes der Massai die Göttin des Mondes und zwar im Speziellen des Schwarzmondes. Ihr Wohnsitz, so heißt es, ist entweder am Gipfel des Mount Kenya oder einfach im Himmel.
Sie ist mit Enkai, dem Sonnengott verheiratet. Die beiden hatten eine schwierige, kämpferische Beziehung. Es heißt, Olapa sei ziemlich cholerisch gewesen. Allerdings ist eine Ehe mit dem Sonnengott wahrscheinlich auch nicht gerade einfach. Das wissen vermutlich viele Frauen, die mit einem „Strahlemann“ verheiratet sind, der sich für einen Sonnengott hält und alles in den Schatten stellt, was ihn umgibt.
Eines Tages brachte Enkai seine Frau so in Rage, dass es zu einem Kampf zwischen ihnen kam, aus dem beide zahlreiche Narben im Gesicht davon trugen.
Enkai war so verlegen, dass er anfing, so hell wie möglich zu leuchten, sodass niemand auf sein Gesicht schauen und seine Narben sehen konnte.
Nichts, wofür sich Frauen zu schämen brauchen
Olapa hingegen schämte sich nicht für ihre Narben und diese kann man noch deutlich sehen, besonders bei Vollmond.
Dieser Massai-Mythos beinhaltet eine wichtige Mitteilung an alle Frauen: Zeigt eure Wunden und Narben, die euch von euren Männern zugefügt wurden. Vertuscht oder überschminkt sie nicht. Es gibt nichts, für das sich ein Opfer von männlicher Gewalt zu schämen braucht. Schämen muss sich der Gewalttäter.
Allerdings kann dies zu weiterer Gewalt führen, wie der Mythos auch erzählt. Dass Olapa die Spuren ihres Kampfes ungeniert und deutlich zur Schau trägt, erzürnte Enkai und er schlug aus Rache seiner Frau eines ihrer Augen aus. Auch das ist heute bei Vollmond zu sehen.
Dann geht es darum, sich aus dem männlichen Einflussbereich zurückzuziehen. Deswegen erscheint Opala auch nicht mehr gleichzeitig mit ihrem Mann, dem Sonnengott tagsüber am Himmel, sondern zieht die Nachtstunden vor, für das die Menschen sehr dankbar sind, weil sie die Dunkelheit erhellt.
Kräfte schonen und lange leben
Olapa ist klug. Im Gegensatz zu ihrem Mann, der unter großen Anstrengungen ständig hell leuchtet, schont sie ihre Kräfte. Sie leuchtet zum einen nicht so hell und ermöglicht damit den Menschen, ihr ins Antlitz schauen zu können. Zum anderen zeigt sie nur einmal im Monat ihr volles Gesicht. Und einmal im Monat verschwindet sie ganz, dann ist Schwarzmond, um kurz darauf als schmale Sichel wieder zu erscheinen, das nennt man dann Neumond.
Die Menschen glauben, dass dieser guter Umgang mit den Kräften zu Langlebigkeit führen kann. Deswegen bitten sie die Mondgöttin bei Schwarzmond ihnen ein langes Leben zu gewähren. Schwangere bitten sie darüber hinaus auch um eine leichte Geburt.