Xmucane – Maya-Göttin der Zeit und Schöpfungsgöttin

Xmucane und ihr Mann Xpiacoc sind als älteste aller Maya-Gottheiten die Großeltern dieser Kultur. Sie hat der Legende nach die Zeit erfunden.

Die Maismutter

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Xmucane und ihr Mann Xpiacoc sind als älteste aller Maya-Gottheiten die Großeltern dieser Kultur. Sie hat der Legende nach die Zeit erfunden.

Gemeinsam haben sie begonnen, die Erde zu bevölkern. Die ersten Menschen haben sie aus Lehm geformt, doch sie lösten sich auf, als es zu regnen begann. Dann probierten sie aus, Menschen aus Holz zu machen, aber diese hatten weder Geist noch Seele.

Enttäuscht über diese Fehlschläge ließen sie eine Überschwemmung über die Erde kommen, die diese Geschöpfe hinwegschwemmte. Schließlich erfanden sie den Mais, um aus dessen Mehl einen Teig zu kneten.

Aus diesem konnten sie nun endlich brauchbare Menschen herstellen. Mais war daher für die Kultur der Maya heilig, nicht nur weil er das Grundnahrungsmittel war sondern weil die Menschen auch glaubten, dass sie selbst aus Mais hergestellt wurden. Xmucane wurde auch als Geburtsgöttin und ihr Mann Xpiyacoc als Gott der Eheanbahnungen und Eheschließungen verehrt.

Die Sorgenpüppchen

Es gibt in Guatemala eine Geschichte, dass einst eine wunderschöne Prinzessin lebte, zu der jeden Tag die Menschen mit ihren Sorgen kamen – sie kannten keinen anderen Ort, an dem ihre Probleme besser aufgehoben waren. Sie selbst führte ein sorgenfreies, leichtes Leben und empfand Mitleid mit all den Menschen, denen es anders als ihr erging.
Der Sonnengott höchstpersönlich hatte ihr die Gabe verliehen, die Probleme aller Menschen lösen zu können. Immer wieder stellte die Prinzessin fest, dass sie den Sorgen der Menschen gute Lösungen schenken konnte. Diese Gabe erfüllte die Prinzessin zunehmend mit Glück. Doch es wurden immer mehr Menschen, die zu ihr kamen mit ihren Sorgen und sie konnte den Ansturm bald nicht mehr bewältigen. Da wandte sie sich an die Maismutter. Diese hatte ja schließlich Menschen geschaffen, die nun nicht immer fröhlich und glücklich waren.
Xmucane, die Maismutter überlegte, wie sie das bewerkstelligen könne und erfand daher die sogenannten Sorgenpüppchen. Diese waren winzig kleine, aus Mais gefertigte Püppchen, die die Prinzessin fortan den Menschen übergab. Erzählt man ihnen am Abend seine Nöte und Sorgen, kümmern sich die Püppchen, wie einst die schöne Prinzessin, über Nacht um alle Probleme, um sie am nächsten Morgen gelöst zu haben.
Es darf aber pro Püppchen immer nur eine Sorge ausgewählt werden, sonst wird ihn die Arbeit zu anstrengend. Man muss dem Püppchen nach Übergabe der Sorge immer ganz zärtlich den kleinen Bauch streicheln, sonst bekommt es in der Nacht Schmerzen, wenn es die Sorge verdaut. Dann steckt man alle Püppchen gemeinsam in ein Säckchen und legt es unter das Kopfkissen. Am nächsten Morgen sind die Probleme zwar nicht immer ganz verschwunden, aber häufig doch schon viel kleiner.

Im Laufe der Zeit verschmolz in den Mythen die Prinzessin mit der Göttin Xmucane, es scheint, als hätten sich die Menschen mit ihren Sorgen direkt an die Maismutter gewandt. Die Tradition mit dem Sorgenpüppchen gibt es immer noch. Sie verhelfen vor allem Kinder, die in der Nacht Angst haben, zu einem guten Schlaf. Aber auch Erwachsene können ihnen ihre Probleme anvertrauen, um eine ruhige Nacht zu haben und nächsten Morgen glücklich aufzuwachen.

auch: Ixmucane

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