Artimpaasa – Skythische Göttin des Mondes, des Wachstums, der Natur

Sie ist eine Göttin des Wachstums, der Natur und ihrer Zyklen, des Todes und der Wiedergeburt sowie der Nacht.

Zyklen der Natur

In den weiten Steppen Eurasiens lebte rund 800 v.u.Z. ein Nomadenvolk, das sich selbst „Skoloten“ nannte, in griechischen Überlieferungen werden sie als „Skythen“ bezeichnet.

Man nimmt an, dass Stämme aus der Region um den Altai an der Grenze zu China im 1. Jhdt. v.u.Z. in die Gebiete nördlich des Schwarzen Meeres zogen und auch in Gebieten des heutigen Südrusslands und der Ukraine bis zum Dnepr ansässig waren.

Sie hinterließen keine schriftlichen Zeugnisse, hatten aber eine reiche Kultur, die noch heute in prunkvollen königlichen Gräbern sowie in Handwerksgegenständen und Schmuckstücken aus Bronze und Gold, die mit außergewöhnlicher technischer und künstlerischer Perfektion gefertigt waren, zu sehen ist. Das sogenannte Goldgrab von Tuva ist eine archäologische Weltsensation.

Bestimmte in ihrer lunarer Funktion das Leben

Aus diesen Funden und aus den Aufzeichnungen Herodots wird auf die Mondgöttin Artimpaasa geschlossen, die auch das Leben des Volkes repräsentiert und wohl auch bestimmte.

So ist sie eine Göttin des Wachstums, der Natur und ihrer Zyklen, des Todes und der Wiedergeburt sowie der Nacht. Das nomadisch lebende ReiterInnenvolk war im Einklang mit den Zyklen der Natur, bei denen die Mondphasen eine große Rolle spielen.

Bekannt ist ein fein gearbeiteter goldener Halskragen mit szenischen Darstellungen aus dem Leben dieses Volkes. Dieser Kragen hat die Form einer Mondsichel, was darauf schließen lässt, dass das Leben in die Mondphasen eingebettet war bzw. eine Mondgottheit bestimmend war.

Die Verbundenheit mit der Natur, dem „wilden Leben“, den starken Bezug zu den Pflanzen und Tieren und deren Fruchtbarkeit und Wachstumszyklen teilt Artimpaasa mit vielen Mondgöttinnen — wie die griechische Artemis oder die römische Diana.

Woher der unvorstellbare Reichtum und die große Kunstfertigkeit dieser ReiternomadInnen kommt, gibt der Wissenschaft immer noch Rätsel auf.

„Das Land der goldbehütenden Greifen“ nannte der Grieche Herodot die Ur-Heimat der Skythen weit im Osten, von denen ein altes Volkslied erzählt: „dort lebt meine Schöne, mit den himmelblauen Augen, sie ist wie ein eiliges Flüsschen, wie der einzigartige Mond, der am Himmel wartet…“

auch: Artimpasa, Argimpasa, Artimpaasa

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