In der griechischen Mythologie ist Aura die Göttin der Morgenbrise bzw. der milden Lüfte. Da sie selbst der Wind ist, ist sie natürlich auch so schnell wie der Wind.
Sanfter Lufthauch
In der griechischen Mythologie ist Aura die Göttin der Morgenbrise bzw. der milden Lüfte. Ihr Mythos wird überliefert in den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis. Dort ist sie die Tochter der Periboea, einer Quellnymphe, die aus Arcadien stammt. Als ihr Vater ist entweder der Titan Lelantos überliefert bzw. der arkadischen König Lelas, den Periboea so liebte, dass sie ihm ihre Unsterblichkeit opferte.
Anderen Quellen zufolge ist sie die Tochter der Göttin Kybele. Als diese erscheint sie auch als Mutter des Iakchos, der gemeinhin mit Dionysos identifiziert wird.
Schnell wie der Wind
Aura wird als jungfräuliche Jägerin beschrieben, sie war so schnellfüßig, dass kein Tier des Feldes ihr entging. Da sie selbst der Wind ist, ist sie natürlich auch so schnell wie der Wind. Aura wird oft als eine Begleiterin der Göttin Artemis genannt.
Wie oft bei jungfräulichen Göttinnen bezieht sich der jungfräuliche Aspekt auch bei Aura wahrscheinlich weniger auf eine körperliche Gegebenheit sondern viel mehr darauf, dass sie als junge Frau erscheint – was für sie als Göttin der Morgenbrise auch logisch ist. Jungfräuliche Göttinnen sind auch immer ein Hinweis darauf, dass sie sich keinem Mann zugehörig oder verpflichtet fühlt.
Ihr Mythos erzählt, dass sie von Dionysos verführt bzw. vergewaltigt wurde und mit Zwillingen schwanger wurde. Da Dionysos auch als ihr Sohn gilt, kann angenommen werden, dass sie diesen stets aus sich wieder hervorbringt. Als Göttin der Morgenbrise vermutlich mit jedem neuen Tag.
Dem Mythos nach soll die Vergewaltigung, die Schwangerschaft bzw. die Geburt Aura in Wahnsinn getrieben haben und sie versuchte, ihre neugeborenen Kinder zu töten. Einer der Zwillinge, Iakchos, wird von Artemis gerettet werden, die ihn nach Eleusis bringt, wo die Mänaden des Heiligtums sich seiner annehmen.
Der andere, Dionysos, wird von Aura getötet.
Da Dionysos und Iakchos oft als ein und derselbe historische Figur angesehen wird, kann davon ausgegangen werden, dass Aura sowohl eine gebärende wie auch eine Todesgöttin ist. In der Nacht ist ein Sohn tot, während der andere lebt. Am Tag ist es umgekehrt. Sie als personifizierter Morgenwind haucht ihrem Morgensohn das Leben ein.
In der römischen Mythologie ist die griechische Göttin in die Göttin der Morgenröte und des Sonnenaufgangs Aurora übergegangen.
Der Hauch der Göttin
Das lateinische Wort „aura“ kann mit Hauch, Schein, Wehen, Schimmer, spätlateinisch auch: Duft, Dunst übersetzt werden.
Im übertragenen Sinn bedeutet Aura, Ausstrahlung, Stimmung, Atmosphäre, auch das unsichtbare, in Form von Sympathie und Antipathie aber leicht fühlbare Energiefeld, die feinstoffliche Hülle die den Körper umgibt.
Insoferne sind wir stets von der Energie der Göttin eingehüllt.
auch: Aure