Als Göttin der fruchttragenden Bäume und Sträuche ist Pomona für das Pflanzen, die Blüte und die Ernte der Früchte zuständig. Sie ist die sozusagen die göttliche, universelle Gärtnerin, behütet die Pflanzen und besitzt alles Wissen über deren Gedeihen und Wachstum.
Die Apfel-Göttin
Als Göttin der fruchttragenden Bäume und Sträuche ist Pomona für das Pflanzen, die Blüte und die Ernte der Früchte zuständig. Sie ist die sozusagen die göttliche, universelle Gärtnerin, behütet die Pflanzen und besitzt alles Wissen über deren Gedeihen und Wachstum.
Verwandt ist ihr Name mit dem lateinischen Wort pomum = Obst, Baumfrucht. Im französischen Wort „Pomme” (für Apfel) finden wir noch heute ihren Namen.
Dargestellt wird Pomona meistens mit Früchten und einem Baumstamm. In ihrer Hand hält sie einen Apfel. Ihr Attribute ist auch das Füllhorn, das entweder mit Blüten oder mit reifen Früchten gefüllt ist, aber auch ein Messer oder eine Sichel – ein Hinweis darauf, dass die Menschen die von ihr bereitgestellten Früchte auch ernten dürfen. Oft wird sie von einem Hund begleitet, der ihren Garten bewacht.
Zwischen Rom und Ostia war ihr im Ager Solonius ein heiliger Hain geweiht. Im antiken Rom hatte sie einen eigenen speziellen Priester, den Flamen Pomonalis.
Die kluge Wahl des Gemahls
Überliefert sind ihre amourösen Beziehungen. Einer ihrer Geliebten war Picus, der Vaters des Gottes Faunus. Zuvor bemühten sich allerlei satyrhafte Feldgeister um ihre Gunst, allen voran der Priapus. Doch Pomona wusste ihren Garten so zu verwahren, dass sie von deren Nachstellungen verschont blieb.
Schließlich gelingt es jedoch dem Jahreszeitengott Vertumnus durch die Verwandlungen seines Äußeren und seines Wesens die Göttin so zu begeistern, dass schließlich ihn zum Gatten nahm.
Diese Geschichten könnten ein Symbol dafür sein, wie Menschen Obst und hier vor allem Äpfel gezüchtet und damit veredelt haben. Irgendwelche wilden Kreuzungen mit Feldgeistern waren nicht erwünscht und so mussten sie den „Garten der Pomona” davor schützen.
Die Verbindung mit Vertumnus stellte sich als äußerst klug und fruchtbar heraus, zusammen erschaffen sie eine fruchtbare Erde, die für uns Menschen sowohl körperliche wie auch seelische Nahrung bereit hält. Erst der Wechsel der Jahreszeiten lässt die Früchte blühen, gedeihen und reifen.
Ganz besonders an den vier Jahreszeiten mag Pomona den Herbst, da werden die Äpfel reif.
Pomona und ihr Mann Vertumnus gehörten den Numina an, freundliche Geistwesen, die Menschen, Plätze oder Häuser bewachen und beschützen.
Vergnügen, Hingabe und Geduld
Neben den Früchten und den Gärten ist Pomona auch für die Fülle und das Vergnügen zuständig. All das kann man ja in ihrer Welt erleben. Aber auch sinnliche Mußezeiten, Hingabe und Geduld werden ihr zugeschrieben. Schließlich erfordert das Pflanzen, Kultivieren und Ernten auch diese passiven Eigenschaften.
Ihre Festtage waren der 13. August, den sie mit ihrem Gemahl Vertumnus teilt, sowie der 1. November – jener Zeitpunkt, an dem alle Äpfel, Trauben und Nüsse geerntet sind und im Rahmen eines Erntedankfestes verkostet werden können.
Es war auch üblich, bei diesem Fest Äpfel zu vergraben, um damit die Seelen der in diesem Jahr Verstorbenen zu füttern, wenn diese auf ihrer Reise zwischen den Welten sind. Das erinnert an unser Brauchtum zu Samhain, Halloween bzw. Allerheiligen.
Pomona hat keine Entsprechung in einer griechischen Göttin, was für römische Gottheiten eher unüblich ist.