Chelone war eine Nymphe, die im Gebirge Mavro Oros (im südlichen Griechenland) lebte, das in der Antike Chelydorea genannt wurde. Sie wurde von Hermes in eine Schildkröte verwandelt.
Die widerständische Nymphe
Chelone war eine Nymphe, die im Gebirge Mavro Oros (im südlichen Griechenland) lebte, das in der Antike Chelydorea genannt wurde. Sie wurde von Hermes in eine Schildkröte verwandelt.
Sie war, wie alle Gottheiten, Menschen und Tiere zur Hochzeit von Zeus und Hera eingeladen. Sie durchschaute allerdings, dass diese Eheschließung den patriarchalen Zwecke der Festlandgriechen dienen sollte, und dass damit die Rechte und die Bedeutung der allumfassenden und alten Muttergöttin Hera empfindlich beschnitten werden sollte.
Aus Verachtung vor diesem Geschehen blieb Chelone der Hochzeit als einzige fern und zog es vor, demonstrativ zu Hause zu bleiben.
Als Hermes ihr Fehlen bemerkte, stieg er zur Erde hinunter, warf Chelone zur Strafe für ihr Verhalten mitsamt ihrem Haus in einen Fluss und verwandelte sie in eine Schildkröte.
Als ewiges Zeichen, dass sie zu Hause blieb, musste sie fortan ihr Haus stets auf dem Rücken tragen.
Er verurteilte sie auch zur ewigen Stille – die Schildkröte symbolisierte die Stille im antiken Griechenland. Und so konnte sie fortan auch ihren Missmut über die Verehelichung von Hera und Zeus nicht zum Ausdruck bringen.
In die Geschichte ging sie als Schildkrötengöttin ein, die sowohl im Wasser wie auch am Land leben kann. Das griechische Wort Χελώνη heißt heute immer noch nach der Göttin „Schildkröte“.
Nach Chelone wurden die Schildblumen, eine Gattung der Wegerichgewächse sowie ein antikes Belagerungsgerät benannt.
auch: Chelônê, Khelone