In der kolumbianischen Mythologie ist Chia die Mondgöttin, die vor allem in den Anden beim Volk der Muisca bekannt war. In deren Sprache bedeutet der Name der Göttin „die wie der Mond ist“.
Die wie der Mond ist
In der kolumbianischen Mythologie ist Chia die Mondgöttin, die vor allem in den Anden beim Volk der Muisca und Chibca bekannt war. In deren Sprache bedeutet der Name der Göttin „die wie der Mond ist„.
Ihre Geschichte erzählt, dass sie einst auf der Erde gelebt haben soll. Sie war für die Freude und das Vergnügen zuständig, was sie bei den meisten Menschen sehr beliebt machte. Ihr Gegenspieler war der männliche Gott Bochica, der für die harte und ernsthafte Arbeit steht.
Mit diesem lag Chia in ständigem Streit.
Um seine Anhänger und damit auch ihn zu vernichten, hat sie immer wieder so große Fluten verursacht, dass die ganze Erde überschwemmt war. Er rächt sich, indem er sie auf den Mond verbannte.
So weit weg hatte sie nun „nur mehr“ Einfluss auf die Gezeiten — Ebbe und Flut. Damit ist sie aber keine Unbedeutende: Sie bestimmt die Zyklen auf der Erde und war daher eine der wichtigsten Göttinnen der prekolumbianischen Zeit.
Ihre PriesterInnen, die „Chyquys“ hüten daher auch den „heiligen Kalender“. Sie leiten die Zeremonien zu Ehren der Göttin, bei denen ihr Gold und Keramikkunstwerke dargebracht wurden.
Ihr Tempel in Cundinamarca, der nach ihr benannt wurde, war eines der wichtigsten religiösen Zentren. Sie erscheint als dreifache Göttin – als zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Alles Wasser, das vom Himmel kommt, soll ein Geschenk von ihr sein, das sie aus ihren Mondschalen auf die Erde hinabfließen lässt.
Sie erhellt mit ihrem Schein die Nacht und wacht auch über alle Wesen und Tiere der Nacht. Daher wird sie selbst oft auch als Eule dargestellt.
auch: Huitaca