Dem altrömischen Glauben nach fördert und erhält Concordia die Eintracht und die Einheit unter den BürgerInnen Roms, innerhalb der Familien, sowie unter den BewohnerInnen eines Landstriches.
Überwindung von Zwistigkeiten
Dem altrömischen Glauben nach fördert und erhält Concordia die Eintracht und die Einheit unter den BürgerInnen Roms, innerhalb der Familien, sowie unter den BewohnerInnen eines Landstriches.
Nachdem der Kampf um die Licinischen Gesetze zwischen Patriziern und Plebejern beigelegt wurde, errichtete 367 v.u.Z. der Feldherr und Diktator M. Furius Camillus den ersten Tempel zu ihren Ehren am Nordwestende des Forum Romanum. An seiner Eingangsschwelle war in den Boden ein „caduceus“ (Flügelstab) eingelassen.
Element des politischen Diskurses
Fortan pflegte man, ihr Heiligtümer nach Überwindung innerer Zwistigkeiten zu weihen. Concordia war damit schon früh ein wichtiges Element des politischen Diskurses und sämtliche ihrer zu Ehren errichteten Tempel hatten einen politischen Hintergrund. So gelobte der Praetor L. Manlius 218 v.u.Z. die Errichtung eines Concordia-Tempels, als es in Gallien zu einer Meuterei kam, dieser wurde am 5. Februar 216 v.u.Z. eingeweiht. 121 v.u.Z weihte L. Opimius nach der Verfolgung der AnhängerInnen der Gracchen ebenfalls einen Tempel der Eintracht, obwohl dies der tatsächlichen Situation im Staat nicht entsprach.
Wichtige Entscheidungen in ihren Tempeln
Dieser war mit zahlreichen Kunstschätzen ausgestattet, in ihm fanden auch für Senatssitzungen statt und es wurden dort nicht wenige wichtige Entscheidungen getroffen. Kaiser Augustus ließ diesen Tempel 7 v.u.Z., Tiberius nochmals 10 n.u.Z. (wohl nach einen Brand) instand setzen. In seiner endgültigen Fassung maß der Kultraum etwa 45 mal 24 m. 44 v.u.Z. gelobte der Senat zu Ehren Cäsars einen Concordia-Tempel zu errichten. Ob es zu diesem Bau kam ist nicht bekannt.
Livia, die Frau des Augustus, soll anlässlich ihrer Ehe ebenfalls einen Tempel der Eintracht gestiftet haben. Immer wenn es zu Streitigkeiten im römischen Staatsverband kam, erhöhte sich die Kultbedeutung der Concordia Sie gehörte zur Kaiserzeit daher zu den meistverehrten Gottheiten.
Ihr Kult erstreckte sich auch auf Afrika, Spanien, Gallia Cisalpina. Dementsprechend erschien sie auch auf Münzen. In Rom war der Tempel der Concordia einer der prächtigsten.
Das Fest der Concordia fand am 16. Januar statt. Es erinnerte an die Einweihung des Tempels anlässlich der historischen Versöhnung zwischen Plebejern und Patriziern. Dargestellt wird diese Göttin mit Füllhorn, Opferschale und ineinander geschlungenen Händen, seltener auch mit einem Mercuriusstab bzw. einem Caduceus (Flügelstab).
Münzen und Füllhorn lassen darauf schließen, dass dort, wo Eintracht und Harmonie herrscht, auch Wohlstand und Reichtum möglich ist.
Obwohl von römischem Ursprung, hat Concordia von der Göttin Harmonia auch ein griechisches Erbe übernommen.
Neben der allgemeinen Concordia, feierte man auch Concordia Augusta (kaiserliche Eintracht) und mit Concordia equitum bzw. militum auch die militärische Eintracht.
Der am 24. März 1860 von Karl Theodor Robert Luther entdeckte Asteroid des Asteroiden-Hauptgürtels wurde nach Concordia benannt.