Huixtocihuatl wurde vor allem wegen ihrer Gabe des Salzes in der Nähe der Hauptstadt Tenochtitlan gelegenen Salzbergwerkes hoch verehrt. Sie war nicht nur die Göttin des Salzes und des Salzwassers sondern auch der Fruchtbarkeit.
Frau des Salzes
Huixtocihuatl wurde vor allem wegen ihrer Gabe des Salzes in der Nähe der Hauptstadt Tenochtitlan gelegenen Salzbergwerkes hoch verehrt. Sie war nicht nur die Göttin des Salzes und des Salzwassers sondern auch der Fruchtbarkeit.
Es gibt in der aztekische Mythologie eine Reihe von Regengottheiten, Tlaloques genannt. Huixtocihuatl ist von all jenen die älteste Schwester. Offenbar hat man schon damals erkannt, dass die Feuchtigkeit aus dem Meer aufsteigen muss, um dann wieder auf uns herabregnen zu können. Zuerst also muss das Meer – als „älteste Schwester“ dasein, dann kommt der Regen. Außer ihr ist von den Tlaloques noch namentlich ihr kleiner Bruder bekannt – der Regengott Tlaloc, der interessanter Weise der ganzen Geschwisterschar seinen Namen gab.
Wie das Salz ins Meer kam
Eine Geschichte erzählt, dass der Regen einst salzig war. Das gefiel den Regengottheiten aber gar nicht, weil sie merkten, dass sie damit keine Fruchtbarkeit auf die Erde bringen können, weil mit salzigem Regenwasser nichts gedeihen kann. Also warfen sie alles Salz auf ihre große Schwester Huixtocihuatl, die es in sich aufnahm und die für immer die Regentschaft über alles Salz der Erde hat. Damit ermöglichte sie Fruchtbarkeit auf der Erde und wurde so wohl auch zur Fruchtbarkeitsgöttin.
Eine andere Version des Mythos erzahlt, dass alle Geschwister auf die älteste Schwester eifersüchtig waren und sie daher ertränken wollten, daher bewarfen sie sie mit Salz, um sie so schwer zu machen, dass sie als Regen nicht in der Luft sein konnte. Das machte sie aber noch größer und mächtiger – denn aus ihr entstand das Meer. Huixtocihuatl war schon in vor-aztekischer Zeit bekannt. Ihr Name stammt aus dem Nahuatl, der Sprache, die im alten aztekischen Reich gesprochen wurde, und bedeutet „Frau des Salzes“.
Die Festivitäten für diese Göttin wurden im siebenten Monat des achtzehntheiligen mexikanischen Jahres, also im Juni abgehalten, in dem Monat, in dem der Regen kommt und das Getreide zu reifen beginnt. Dabei soll es auch zu Menschenopfern gekommen sein.
Feste mit Tänzen und Blumen
Während des gesamten Monats war die Stadt mit Blumen dekoriert. Von der eigentlichen 10-tägigen Zeremonie, die vor allem von jenen Menschen begangen wurde, die Salz gewonnen und verarbeitet haben, sind rituelle Tänze zu Ehren der Göttin bekannt.
Darauf lässt auch ihr Schuhwerk auf Abbildungen schließen: An den Absätzen ihrer Schuhe sind Schneckenhäuser und Rasseln von Klapperschlangen befestigt, um ihre Fußgelenke sind kleine goldene Glöckchen gebunden, was auf einen rituellen Tanz hinweisen kann, bei dem diese rasselnde, klappernde, rhythmische Geräusche erzeugen. Die Tänze müssen nach alten Darstellungen in einem speziellen Reigen ausgeführt worden sein, bei dem die Tanzenden mit Bändern verbunden waren. Möglicherweise wurde so die Wellenbewegung des Meeres nachgeahmt.
Ein weiteres Fest ihr zu Ehren von Juli bis August ist bekannt, bei dem die Menschen außerhalb der Stadt Wildblumen pflückten, die dann den Gottheiten und AhnInnen dargebracht wurden. Auf Darstellungen trägt Huixtocihuatl ein Kleid, das mit Jadeit und Wellenmustern geschmückt war.
Ihre Tiere sind der Papagei, der Adler und der in den Nebelwälder Mittelamerikas beheimatete Vogel Quetzal. Dieser wurde im antiken aztekischen Reich selbst als Gottheit angesehen, heute ist er das Wappentier Guatemalas, auch die guatemaltekische Währung trägt seinen Namen. Besonders seine langen Schwanzfedern sind beeindruckend und waren für PriesterInnen spirituelles und mächtiges Symbol.
Daher trägt auch Huixtocihuatl ein Kopfband, das mit den grünen Federn dieses Vogels geschmückt ist. Auch in der einen Hand hält sie Federn und Blumen, in der anderen Hand trägt sie ein Schild mit dem Bild einer Seerose.
Die Blumen bei ihren Festen und auf den Darstellungen sind offenbar auch ein Zeichen für den Fruchtbarkeits-Aspekt der Göttin. Mit den Blumen in der Hand und auf ihrem Schild und den Quetzal-Federn steht sie im Zusammenhang mit Xochiquetzal der Göttin der Liebe und der Fülle.
auch: Uixtochihuat, Uixtociuatl, Uixtochihuatl