Eirene ist als Tochter der Themis und des Zeus eine der drei Horen und wurde zum Inbegriff von Friedensbestrebungen.
Personifizierter Frieden
Eirene ist als Tochter der Themis und des Zeus eine der drei Horen und wurde zum Inbegriff von Friedensbestrebungen. Dargestellt wird Eirene als schöne junge Frau mit einem Füllhorn, dem Symbol des Reichtums und des Überflusses, wie dies nur in Friedenszeiten möglich ist.
Ferner trägt sie oft ein Zepter, eine Fackel oder einen Thyton, ein einhenkeliges Gefäß, aus dem Trankopfer gegossen werden. Auf Vasen wird Eirene gelegentlich auch mit Flügeln und Botenstab abgebildet. Damit wird veranschaulicht, dass sie den Frieden schnell verbreiten und in alle Welt hinaustragen will. Oft wird sie mit einem stumpfen Speer dargestellt – ein Symbol für die Verletzlichkeit des Friedens. Auf manchen Darstellungen versorgt Eirene ein Kind, das sie in ihrem Armen hält, dies bedeutet wahrscheinlich, dass der Frieden auch für die nachfolgenden Generationen gelten möge.
Frieden oder Waffenstillstand
Die Regentschaft der Eirene, also der Frieden und der damit verbundene Wohlstand war (und ist leider) nicht immer selbstverständlich. So galt in den Beziehungen zwischen den griechischen Stämmen der Krieg als Normalzustand.
Ein statischer Zustand von Ordnung, Wohlstand und Ruhe, wie es Eirene vorsieht, war eine Ausnahmeerscheinung.
Daher wurden Friedenszeiten meist mit Begriffen bezeichnet, die eher Bedeutung von „Waffenstillstand“ hatten.
Erst gegen Ende des Peloponnesischen Krieges wurde der Begriff „Eirene“ und damit auch die damit verbundene Göttin zunehmend im heutigen Sinne des Worts „Friede“ verwendet. Auch Friedensverträge wurde jetzt als „Eirene“ bezeichnet.
Beides ist ein Hinweis darauf, dass sich nach Jahrzehnten des Krieges die Einsicht durchsetzte, dass der Friede der anstrebenswerte Normalzustand sei. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v.u.Z. kam die Idee des Allgemeinen Friedens auf, die eine dauerhafte Friedensordnung auf der Basis von Autonomie und Gleichberechtigung der griechischen Staaten vertraglich begründen sollte.
Die RömerInnen benutzten als Friedensbegriff die lateinische Bezeichnung „pax“ (aus pangere einen Vertrag schließen), das römische Pendant zu Eirene ist daher auch die Göttin Pax.
Nach Eirene wurde ein Jupitermond benannt.
auch: Irene