Fosta ist in der nordgermanische und friesischen Mythologie sowohl die Göttin des Feldes und Gartenbaus als auch eine Friedensgöttin.
Die friedlich-wehrhafte Gartengöttin
Fosta ist in der nordgermanische und friesischen Mythologie sowohl die Göttin des Feldes und Gartenbaus als auch eine Friedensgöttin.
Sie wurde vor allem in Holstein und in Dänemark verehrt. Ihr Tempel stand auf der Insel Helgoland.
Sie steht in enger Verbindung mit Erda bzw. Nerthus, der Göttin der Erde. Während Erda oder Nerthus die gesamte Erde repräsentieren, ist Fosta spezifischer für den Feld- und Gartenbau, für die Äcker und Felder zuständig. Und damit auch für das Gedeihen aller Garten- und Feldfrüchte.
Darüber hinaus ist sie auch eine Göttin des Friedens, was sich vielleicht damit erklären lässt, dass eine gute und ausreichende Ernährung durch das, was uns die Erde schenkt, ein Garant für stabile Verhältnisse ist und damit auch Wohlstand und Frieden sichert.
Pfeile und Kornähren
Es mag uns merkwürdig erscheinen, dass Fosta als Friedensgöttin bewaffnet dargestellt wird, und zwar mit Pfeil und Bogen auf dem Rücken, einem Helm auf dem Kopf und fünf Pfeilen in der linken Hand. In ihrer rechten Hand hingegen hält sie und vier Kornähren.
Das könnte zum einen darauf hindeuten, dass sie auch eine Jagdgöttin ist, also eine Göttin, die allumfassend die Menschen mit Nahrung versorgt.
Andererseits gilt es auch, die Felder, Äcker und Gärten zu verteidigen – gegen Eindringlinge aller Art, wie Menschen, Tiere, Schädlinge, Unkraut und widrige Wettereinflüsse. Dazu braucht man eine wehrhafte Göttin. Also die Pfeile in der linken Hand sind notwendig, damit sie mit ihrer rechten Hand die Nahrung in Form der Kornähren präsentieren und anbieten kann.
Fosta wird öfter mit dem friesischen Gott für Recht und Gesetz Fosete verwechselt bzw. gleichgesetzt. Sie ist aber eine eigenständige Göttin.
Es heißt auch, dass der Gott Fosete in eine weibliche Figur umgewandelt wurde, um sie damit der römischen Göttin Vesta gleichzusetzen. Im Barock erschien in Karten von Helgoland ein „templum Fostae vel Phosetae“, der dann latinisiert zu einem „templum Vestae“wurde.
auch: Phoseta, Foseta