Ethausva – Etruskische Göttin des Herdes, der Familie, der Geburt und der Hebammen

Ethausva ist die etruskische Göttin des Herdes, der Familie, der Geburt und der Hebammen. 

Sie ist die Höchste

Ethausva ist die etruskische Göttin des Herdes, der Familie, der Geburt und der Hebammen.
Als Herdgöttin ist sie in ihrem Ursprung verwandt mit der römischen Vesta bzw. der griechischen Hestia.
Ihre Funktion als Herdgöttin hat sich im Laufe der Zeit auf die einer Geburtsgöttin ausgeweitet. Das ist vor allem damit dokumentiert, dass sie auf der Rückseite einiger etruskischer Bronzespiegel abgebildet ist, in die üblicherweise Szenen aus der Mythologie eingraviert waren.
Auf den Darstellungen auf diesen Spiegeln hilft sie bei der Geburt von Menrva (Minerva oder Athena), die aus dem Kopf des etruskischen Gott Tinia (entspricht dem griechischen Zeus) „geboren“ wird – als erwachsene Göttin, vollständig bekleidet und bewaffnet. (Mehr zu diesem sonderbaren Geburtsvorgang bei Athena und Metis). 

Sie wird oft gemeinsam mit Thanr oder Thalna (oder beiden) dargestellt, zwei anderen etruskischen Hebammengottheiten.
Ethausva zeigt sich meist als schöne junge Göttin. Sie ist reich gekleidet, trägt eine juwelenbesetzte Krone und ist geflügelt.
Ihre Beinamen sind: „Sie ist die Höchste“ oder „Sie ist unser Fundament“, was sie als Mutter- bzw. auch Erdgöttin ausweist.

Ihr Name auf der Bronzeleber

Ethausva könnte auch eine jener Gottheiten sein, die auf der berühmten Bronzeleber erwähnt werden, die in Piacenza entdeckt wurde. Auf diesem bronzenen Diagramm einer Schafsleber sind die Namen vieler etruskischer Gottheiten eingraviert. Sie werden entweder vollständig oder in Kurzform genannt, die Abkürzung „Eth“ könnte für ihren Namen stehen. 

Etruskische MagierInnen waren berühmt für die Wahrsagepraxis der Hepatomantie (Leberschau), also der Kunst, Botschaften und Orakel in der Leber eines frisch geopferten Schafes zu lesen.
Beulen und Deformationen wurden anhand des betroffenen Leberbereichs interpretiert, und das Bronzemodell soll als Lehrmittel gedient haben.
„Eth“, was auf den Namen Ethausva hindeutet, befindet sich auf der Bronzeleber an einer Stelle am Rand direkt unterhalb der Gallenblase, entsprechend dem Süden oder der günstigsten Region.

Das griechische Äquivalent zu Ethausva könnte die minoische Geburtsgöttin Eileithyia sein.

auch: Eth, Ethaushva, Iqavusva 

 

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