Kasum-Naj-Ekva – Sibirische Ahn- und Vogelgöttin

Die große Ahngöttin des sibirischen Nomadenvolk der Mansen am Fluss Kasym ist Kasum-Naj-Ekva.
Ihr Name bedeutet „Große Frau“ und es heißt, sie ist so mächtig, dass sie sechs Gegner im Kampf auf einen Streich töten kann.

Die Birkhuhn-Göttin

Kasum Naj Ekva

Die große Ahngöttin des sibirischen Nomadenvolk der Mansen am Fluss Kasym ist Kasum-Naj-Ekva.
Ihr Name bedeutet „Große Frau“ und es heißt, sie ist so mächtig, dass sie sechs Gegner im Kampf auf einen Streich töten kann.
Sie ist für ihre starke Magie, für Zauberkunst und für die Macht ihrer Sprüche bekannt war.

Ihr Mythos erzählt, dass sie einst einen Mann heiratete und mit ihm eine Tochter hatte. Sie verließ jedoch die beiden und verzauberte die Tochter in einen Berg. Ihr zweiter Mann war der Zwilling des Ersten, was sie erst später erfuhr, so verließ sie auch ihn und wurde zur Ahnin aller Menschen am Fluss Kasym.

Göttin des großen Überblicks

Sie wird auch in ihrer Form als „Birkhuhn“ (Tetjorka) wahrgenommen und man hört ihr Erscheinen durch Vogelgehänge im Haar, die beim Gehen klingeln. Die Menschen verehrten sie daher vor allem als Vogelgöttin.
In dieser Eigenschaft kann sie sich in die Lüft erheben und von hoch oben ihre Magie wirken. In vielen schamanischen Traditionen können sich Menschen in Tiere verwandeln und sich deren Eigenschaften zunutze machen. Kasum-Naj-Ekva verleiht auf schamanischen Reisen Flügel und ermöglicht es, Dinge von einem höheren Standpunkt aus zu betrachten. Darin liegt auch ihre starke Magie: Sie gewährt einen großen Überblick, eine ganzheitliche Sicht aus der heraus Dinge ganz anders erscheinen und Probleme besser gelöst werdn können.

Man schuf von ihr Bildnisse auf Silber-und Goldplatten, auf diesen sieht man, wie sie einen Anhänger einer grauen Henne trägt. Diese gilt für die Menschen am Kasym als Schutzgeist für schlafende Kinder. Ihr Bildnis wird von den Frauen auch auf Babykissen als Bitte zum Schutz für das Neugeborene gestickt.

Beim sibirischen Volk der Chanten wird sie auch als Vut-Imi verehrt.
Ihr werden beim sogenannten Bärenfest Lieder gewidmet oder an anderen Tagen Feuer zu ihren Ehren entfacht.

Es heißt, sie hätte die arktische Welt erschaffen, indem sie aus ihrem Heim im Eismeer rund um die Welt reiste und Handschuhe, Schlitten und Rentiere fallen ließ. Aus diesen wurden dann Flüsse, Hügel und Kiefern. Danach zog sie sich auf eine Insel im See Numto zurück, der eine heilige Stätte wurde.

Der alte schamanische Frauenkult der Grauen Henne bzw. des Birkhuhns geht auf die Zeiten des Matriarchats zurück, wurde aber später von Männern übernommen, was dazu führte, das die Frauen nicht einmal mehr die heilige Insel im See Numto betreten dürfen.

auch: Vut-Imi

 

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