In Ostfrankreich, vor allem in der Region des Jura glaubte man früher, dass in Wiesen und Wäldern, an Quellen und bei Wasserfällen die Dames Vertes, die grünen Frauen leben.
Die grünen Frauen
In Ostfrankreich, vor allem in der Region des Jura glaubte man früher, dass in Wiesen und Wäldern, an Quellen und bei Wasserfällen die Dames Vertes, die grünen Frauen leben.
Meist entziehen sich diese allerdings den Blicken der Menschen und schweben durchsichtig bis unsichtbar sanft über die Grashalme der Wiesen hinweg. Alle, die sie dennoch zu Gesicht bekommen haben, berichten von wunderschönen jungen Frauen bzw. von lieblichen Feen mit langem goldenen Haar und grünen Gewändern.
Diese Waldwesen gibt es in vielen Kulturen — z.B. in slawischen Gebieten als die Kinder der Göttin Leshachikha.
Die Dames Vertes setzten ihre Kräfte ein, um ausgewählte Familien zu beschützen. Die grünen Frauen sind es auch, die Pflanzen heilen und versorgen.
Irgendwann haben sich die Dames Vertes mit dem Wind angefreundet. Sie reiten auf ihm über die Kornfelder, welche dann besonders gut wachsen. Aber auch Obst-und Gemüsegärten lassen sie gedeihen.
In einigen Gegenden gesagt, dass sie Feuer ankündigen bzw. vor diesem warnen, wenn man sie auf Feldern oder in Gärten zu sehen bekommt.
Nachdem jedoch die Städte die Natur immer weiter verdrängten, ließen sich die Dames Vertes auch in den Städten nieder. Doch hier wurden sie zu wahren Plagegeistern. Sie treiben allerlei Schabernack, der oft auch sehr gefährlich ist. Man erzählt sich, dass sie sich in die Haare junger Leute krallen und sie so sie zum nächsten Wasserfall tragen, wo sie die Menschen dann über dem Abgrund zappeln lassen.
Ebenso sollen sie sie junge Männer mit ihrem unwiderstehlichem Aussehen in den Wahnsinn treiben. Hier haben sie mit Kandisha ein afrikanisches Pendant.