Sie verkörpert das unabwendbare Schicksal und steht damit im Gegensatz zu anderen Schicksalsgöttinnen und auch philosophischen Richtungen, bei denen das Schicksal auch im Zusammenhang mit Selbstverantwortung gebracht wird.
Das „zugeteilte Los“
Sie verkörpert das unabwendbare Schicksal und steht damit im Gegensatz zu anderen Schicksalsgöttinnen und auch philosophischen Richtungen, bei denen das Schicksal auch im Zusammenhang mit Selbstverantwortung gebracht wird.
Heimarmene steht daher für das „zugeteilte Los“, das nach der Schicksalsidee der Stoiker*, Gottheiten wie Menschen als ohnmächtig gegen das Schicksal erscheinen lässt. Sie taucht bereits bei den ionischen Naturphilosophen und zentral bei Heraklit auf, die Idee, die hinter dieser Göttin steht, wurde dann von den Stoikern weiterentwickelt. Sie ist damit also die Göttin der „Vorsehung„, das unausweichliche Schicksal, auf das man keinen Einfluss hat, gegen das man nicht ankämpfen kann und dem man sich willenlos ergeben muss.
Von dieser Sichtweise ausgehend erlangte die Heimarmene große Bedeutung in mythischen und philosophischen Richtungen wie der antiken Astrologie und der Hermetik.
Sie ist Ausgangspunkt für karmische Bestimmungen, die sich z.B. daraus ergeben, wie die Sternenkonstellation zum Geburtszeitpunkt ist. Heimarmene wurde aber als zur materiellen Welt (griech.: „Physis“) zugehörig betrachtet. Demnach unterliegt zwar der menschliche Körper und die Sinne der Macht dieser Göttin, nicht aber die Seele, die von den Einwirkungen der Heimarmene frei ist.
Als Schicksalsgöttin wird Heimarmene auch mit Ananke gleichgesetzt.
* Die Philosophenschule der Stoiker enstand rund 300 v.u.Z. und ist eine nach dem Ort Stoa benannt. Vertreter waren v.a. Seneca, Epikur und Mark Aurel