Ananke ist in den Uranfängen der Zeit als körperloses, schlängelndes Wesen aufgetaucht. Ihre weit ausgestreckten Arme umfassten das ganze Universum und damit auch Kronos, den Gott der Zeit.
Unpersönliches Schicksal
Ananke steht auch für alle Bedürfnisse und Zwänge. In der griechischen Mythologie unterscheidet man zwischen
- Ananke als Personifizierung des unpersönlichen Schicksals,
- den Moiren, die das persönliche (gerechte) Schicksal zuteilen
- und der Göttin Tyche als Verkörperung des unberechenbaren Schicksals, die im blinden Lebenszufall sowohl zum Glück als auch zum Unglück führen kann.
Ananke ist in den Uranfängen der Zeit als körperloses, schlängelndes Wesen aufgetaucht. Ihre weit ausgestreckten Arme umfassten das ganze Universum und damit auch Kronos, den Gott der Zeit.
Gemeinsam hielten sie auch das Ur-Ei umfangen, das sie schließlich in Erde, Himmel und Wasser aufspalteten bzw. die Dreiheit von Aither, Chaos und Erebos erzeugen und damit Lebensraum für alle Kreaturen in einem geordneten Universum gaben. Damit wurden von ihnen auch die kosmischen Kräfte der Zyklen von Zeit und Schicksal geformt, gegen die auch jüngere Gottheiten und schon gar nicht die Menschen etwas ausrichten können.
Ananke und Zeus waren die Eltern der Adrasteia. Ananke wird aber auch mit Adrasteia gleichgesetzt. Als Schicksalsgöttin wird sie oft auch mit Heimarmene gleichgesetzt, bzw. gilt sie als deren Mutter.
Bei Platon ist Ananke die Mutter der Moiren und eine der ursprünglichen Schöpfungsmächte. Sie ging auch unter dem Namen „Necessitas“ in die römischen Mythologie ein. Nach Ananke wurde der dreizehnte Satellit des Jupiter benannt. Eine Darstellung aus dem 5. Jhdt. V.u.Z. zeigt Ananke als geflügelte Göttin, die eine Fackel trägt.
Ananke erscheint als Gegenstand eines Gedichts von Goethe, im vierten in seinem Zyklus „Urworte, Orphisch“: Im vierten Gedichts des Zyklus Urworte, Orphisch von Goethe erscheint Ananke: ΑΝΑΓΚΗ, Nötigung
Da ist’s denn wieder, wie die Sterne wollten:
Bedingung und Gesetz; und aller Wille Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten,
Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille;
Das Liebste wird vom Herzen weggescholten,
Dem harten Muss bequemt sich Will und Grille.
So sind wir scheinfrei denn nach manchen Jahren
Nur enger dran, als wir am Anfang waren.
auch: Anance