Der Name Leucothea kann mit „weiße Göttin“ übersetzt werden. Sie war in der griechischen Mythologie eine Meeresgöttin.
Die weiße Göttin
Der Name Leucothea kann mit „weiße Göttin“ übersetzt werden. Sie war in der griechischen Mythologie eine Meeresgöttin.
Sie ist die Tochter der Harmonia und des Kadmos. Ihr früherer Name war Ino und sie war eine Sterbliche. Als sie ihren Stiefkindern Phrixos und Helle nachstellte und deswegen fliehen musste, stürzte sie sich von einem Felsen ins Meer. Der Gott Dionysos wollte sie aber nicht sterben lassen und verwandelte sie in die Meeresgöttin Leucothea.
Da sie ja nicht untergegangen, sondern wieder aufgetaucht ist, kann ihr weißes Aussehen damit zusammenhängen, dass sie als weiße Schaumkronen auf den Meereswellen wahrgenommen wird.
Als solche war sie dem Odysseus behilflich: Mit ihrer Unterstützung konnte sich Odysseus mit letzter Kraft schwimmend an die Küste Scherias retten, nachdem ein von Poseidon verursachter Sturm sein Floß zum Kentern brachte. Um die Insel der Phäaken zu erreichen, leiht sie ihm einen Schleier, der Odysseus vor dem ihn verfolgenden Poseidon unsichtbar machte.
Sowohl Sophokles als auch Euripides nahmen sich des Stoffes um Ino / Leucothea an.
In Dichtungen erscheint sie bisweilen als Retterin von Seefahrern in Sturmesnöten.
Da sie selbst bei ihrem Sturz ins Meer nicht ertrunken ist, beten zur See Reisende zu ihr, damit sie nicht untergehen, wenn der Sturm zu groß wird.
Dies kann auch im übertragenen Sinn verstanden werden: Leucothea ist damit eine Göttin, all jener, die aus irgendeinem Grund „abstürzen,“ denen die Wellen der Gefühle oder der Beanspruchung über dem Kopf zusammenschlagen, die sich in Stürmen ihres Lebens befinden.
Sie zeigt in ihrer Geschichte aber, dass es möglich ist, wieder aufzutauchen und sogar mit ihrer Kraft und ihrem Wissen anderen zu helfen.
Sie wird zeitweise mit der römischen Göttin Mater Matuta gleichgesetzt.
auch: Leukothea, Ino