Die römische Mondgöttin Luna gibt in der italienischen Sprache immer noch dem Mond ihren Namen. Sie ist das Licht der Nacht und die Hüterin des Zaubers und der Magie. Bei Neumond zieht sie sich zurück, um sich zu erneuern.
Frau Mondin
Die römische Mondgöttin gibt in der italienischen Sprache immer noch dem Mond ihren Namen.
Das nächtliche Gestirn am Himmel wurde in vielen Kulturen selbst als Göttin angesehen. Sie ist das Licht der Nacht und die Hüterin des Zaubers und der Magie. Bei Neumond zieht sie sich zurück, um sich zu erneuern.
Luna gebietet über Ebbe und Flut über die Menstruationszyklen, über das Ansteigen und Abschwellen der Körperflüssigkeiten und Pflanzensäfte.
Der römische Tag der Mondgöttin „lunae dies“ (italienisch „lunedí“, französisch „lundi“) wurde als Montag (Mond-Tag) ins Deutsche übernommen.
Vieles an ihrem Mythos wurde von der griechischen Mondgöttin Selene übernommen.
Sowohl in der griechischen wie der römischen Mythologie ist sie die Tochter der TitanInnen Theia und Hyperion. Ihre Schwester ist die Göttin der Morgenröte Aurora.
Wie auch ihr Bruder, der Sonnengott Sol war auch Luna eine Schutzgottheit des römischen Zirkus. Beide zusammen, er aufsteigend, sie herabsteigend, dienten als bildliche Vorstellung der Ewigkeit.
Im antiken Rom war Luna ein Tempel auf dem Aventin-Hügel geweiht, wo sie als Monatsgöttin am letzten Tag des März verehrt wurde — der erste Monat im altrömischen Jahr.
Als Luna Noctiluca („Beleuchterin der Nacht“) war ihr ein Tempel auf dem Palatin-Hügel geweiht, der nachts erleuchtet war.
Die magische Göttinnen-Triade
Häufig wird Luna auch mit Diana gleichgesetzt, die den Beinamen Noctiluca (die Nachtleuchtende) trug.
Gemeinsam mit Diana und Hekate (die aus der griechischen Mythologie entlehnt ist), formt Luna eine Göttinnen-Triade: Luna als Himmelsgöttin, Diana als Erdgöttin und Hekate als Göttin der Unterwelt. Die Mondphasen zeigen diese Erscheinungsweisen sehr deutlich.
Allen drei Göttinnen wurden besondere Zauberkräfte zugeschrieben, die einen besonderen Anreiz auf die Menschen ausübten, was sich auch lange nach der Etablierung des Christentums hielt.
Die magische Kraft der Göttin Luna drückt sich auch in den in der Antike sehr gebräuchlichen halbmondförmigen Amuletten aus — „luna“ oder „lunula“ (Mondchen) bezeichnet, die ihre beschützende Kraft nicht aus dem Material, sondern der Form schöpfen.
Vielfach fanden sich „lunulae“ am Pferdeschmuck — teilweise in der Form eines halbmondförmigen Eckzahns. Diese findet man bis hinein in die Moderne bei Zugpferden als Schutzzeichen der Mondgöttin.
Luna selbst wird ja auch oft als Lenkerin eines silbernen Zweigespanns — einer so genannten biga — dargestellt. Gezogen von weißen Pferden oder Ochsen fährt sie damit über den Himmel.
Beschützerin der Fahrenden und Seeleute
Bis in das Mittelalter hinein gewährte Luna allen Fahrenden und auch den Seeleuten, die sich nächtens an den Gestirnen orientieren, Schutz und Schirm.
Ihre Attribute waren eine Fackel, die Mondsichel und hin und wieder auch ein Horn.
In der englischen Sprache kommt Luna noch in den Worten „lunacy“ bzw. „lunatic“ — für „Wahnsinn“ oder „verrückt“ vor: Was ganz offensichtlich den starken Einfluss des Mondes und seiner Göttin auf die Erdenmenschen verdeutlicht.