Im Baltikum, besonders in Estland ist Ma-Emma die Große Erdmutter. Sie ist das fruchtbare Land, die Behüterin all ihrer Geschöpfe.
Fruchtbares Land
Im Baltikum, besonders in Estland ist Ma-Emma die Große Erdmutter. Sie ist das fruchtbare Land, die Behüterin all ihrer Geschöpfe.
Sie schenkt die Nahrung, die Menschen und Tiere brauchen. Ihre heiligen Stätten sind Bäume, speziell solche, die allein auf einer Wiese stehen, sowie Steinhaufen.
Dort werden ihr Weihegaben dargebracht. Das sind die ersten Früchte der Bäume, die erste Milch von Tieren, Butter sowie die erste Wolle von frisch geschorenen Schafen. Diese werden auf ihren Körper, die Erde gelegt mit den Worten: „Mutter, du hast mir gegeben, nun gebe ich dir. Nimm es an — sowie ich deine Gaben annehme.“
Im Frühling wird sie als junge Frau wahrgenommen und mit reichlich Dünger „gefüttert“, denn sie ist „schwanger“ und muss stark und kräftig für ihre Geburt werden.
Beim Pflügen wird ganz besonders darauf geachtet, Mutter Erde nicht zu verletzen.
Dann zu Sommerbeginn wird sie besonders zu gefeiert. Dann wird sie zur Ernte-Göttin, ihr zu Ehren werden große Feuer entzündet, durch deren Rauch die Tiere durchgetrieben werden. Kinder tragen auch Gräser und Blumen durch den Rauch, um sie dann – so gesegnet – den Tieren als Futter zu reichen.
Sie wird um eine gute Ernte gebeten und darum, alle, die an dieser beteiligt sind, zu beschützen.
Am Mittsommer-Abend gibt es dann von Frauen angeführte Prozessionen rund um die Feuer, die damit enden, dass Speisen auf die Erde gelegt werden.
In Finnland kennt man Ma-Emma unter Man Emä, sie ist auch verwandt mit der kappadokischen Ma Enyo und der samischen Rauni.