Rumina sorgte im antiken Rom dafür, dass Mütter ausreichend Milch haben und auch, dass die kleinen Kinder mit der nötigen Kraft an der Brust der Mutter saugen konnte.
Die Ernährerin
Rumina sorgte im antiken Rom dafür, dass Mütter ausreichend Milch haben und auch, dass die kleinen Kinder mit der nötigen Kraft an der Brust der Mutter saugen konnten.
Der Stamm ihres Namens ist auf „ruma“ (= Zitze, Brust) zurückzuführen. Ihre Ehrentitel war „die Ernährerin“, „sie, die stillt“ oder auch „Mutter Brust“.
Sie war nicht nur für die erste Nahrung der Menschen sondern auch für jene der Säugetiere zuständig, vor allem für Kühe und Kälbchen.
Rumina galt auch als die Beschützerin aller in der Krankenpflege und bei der Geburtshilfe Tätigen.
Sie wacht auch über den guten Schlaf von kleinen Kindern – so ruhig und friedlich, wie sie es tun, wenn sie ausreichend getrunken haben und gut satt sind.
Statt des Weines, der als Weihegaben für andere Gottheiten üblich war, wurden Rumina Milch dargebracht.
Tempel beim Feigenbaum
Ihren Tempel hatte Rumina in der Nähe des „Ficus Ruminalis” am Fuße des Palatins, einer der sieben Hügel Roms — jener Feigenbaum unter dem der Sage nach die Göttin Acca Larentia als Wölfin die mythischen Stadtgründer Roms Romulus und Remus genährt hatte.
Auch der Feigenbaum ist eine wichtige nährende Pflanze. Sein Saft ist erstaunlicher Weise weiß wie Milch. Die Feigenfrucht erinnert in ihrer Form auch an eine weibliche Brust.
Rumina wird auch ganz allgemein als Wassergöttin oder Göttin aller fließenden Gewässer angesehen. In dieser Funktion lässt sie auch die Milch fließen und jegliches Wasser, das unseren Durst stillt und ohne dem wir nicht leben könnten.
Die Tatsache, dass es im Alten Rom eine eigene Göttin für das Stillen und das Fließen der Muttermilch gab, zeigt, wie wichtig diese erste Nahrung ist. Ohne sie würden die Menschheit und die Säugetiere nicht existieren.
Rumina wacht auch darüber, dass die Babys zu ihrer Zeit gut abgestillt werden. Dann übergibt sie diese der Göttin Potina, die nun dafür zuständig ist, dass Kinder selbstständig andere Dinge trinken bzw. zu sich nehmen. Ihr Name ist auf „potus“ zurückzuführen, was mit „etwas zu trinken“ übersetzt werden kann.
Ihr wurde zugeschrieben, dass sie die Kinder lehrt, wie das Trinken funktioniert. Das ist gar nicht so einfach, nachdem ein Säugling bislang an das Saugen an der Mutterbrust gewohnt waren. Diese ganz andere Trinkmethode und Schluckreflex muss erst wirklich gelernt werden.
Diese übergibt das Kind anschließen der Göttin Educa, die dafür zuständig ist, dass es feste Nahrung zu sich nimmt.
Damit sind Rumina, Potina und Educa eine Göttinnen-Triade, die dafür sorgt, dass Kinder nach ihrer Geburt gut und gut genährt in das Leben starten können.
auch: Rumilia, Rumia