Inari ist im japanischen Shinto-Glauben Göttin und Gott zugleich und ist zuständig für die Nahrung im Allgemeinen und den Reis im Besonderen. In den Mythen ist sie die Erntegöttin, die sich den Menschen in Gestalt einer Füchsin zeigt.
Die göttliche Füchsin
Inari ist im japanischen Shinto-Glauben Göttin und Gott zugleich und ist zuständig für die Nahrung im Allgemeinen und den Reis im Besonderen. In den Mythen ist sie die Erntegöttin, die sich den Menschen in Gestalt einer Füchsin zeigt.
Es heißt, dass Frauen, die sie sehen oder Männer, die mit ihr schlafen, von ihr mit einer reichen Reisernte belohnt werden. Inari ist Gestaltwandlerin.
Sie ist sowohl weiblich wie auch männlich, kann die Gestalt des Fuchses annehmen oder sich aber auch in eine Spinne verwandeln, um Böse zu bestrafen. Bei einer Gelegenheit erschien Inari beispielsweise einem niederträchtigen Mann als riesige Spinne, um ihm eine Lektion zu erteilen.
Die Gottheit erscheint oft auch als alter Mann, der einen Sack Reis trägt und in dessen Gefolge zwei Füchse sind. Inaris Füchse oder vielmehr Füchsinnen („Kitsune“) sind von reinweißer Farbe und sind Begleiterin und Botin der Göttin.
Inari wird genauso verehrt wie gefürchtet. Beschreibungen von ihr reichen von einer gütigen Fuchs-Gottheit bis hin zu einem furchterregenden Fuchs-Kami, der Menschen frisst. Dieser Wandel im Charakter zeigt den Menschen, dass es auch für sie viele Ausdrucksformen des Seins geben kann und eine Veränderung jederzeit möglich ist.
Das andere Geschlecht verstehen
Es kann sein, dass einst zwei verschiedene Gottheiten Inari existierten – ein männlicher Gott des Reises sowie eine weibliche und eher allgemeine Göttin der Nahrung und der Fruchtbarkeit (Uke-Mochi-No-Kami). Mit der Zeit wurden beide zu einer Einheit, die aber weiter sowohl männlich oder weiblich dargestellt wurde.
Die Priestergeweihten von Inari sind Männer und Frauen, zu deren Ausbildung es gehört, das jeweils andere Geschlecht verstehen zu lernen. Ihre heilige Zahl ist die 2.
Erscheint als Füchsin
In einer Legende erscheint Inari nachts als Füchsin einem Reisbauern, verwandelt sich in eine schöne Frau, heiratet ihn und hilft ihm beim Gedeihen der Reispflanzen. Seither kommt Inari jedes Jahr von den Bergen zu den Reisfeldern, um sie zu beschützen und eine gute Ernte zu bringen.
Daher wird sie mit einem großen Ritual zu Frühlingsbeginn gefeiert, wenn die Bepflanzung beginnt. Auf der japanischen Insel Kyūshū beginnt sieben bis fünf Tage vor dem November-Vollmond ein Fest mit Gebeten für Inari.
Es werden jeden Tag Reisopfer zu einem Schrein gebracht und dafür O-mamori (Amulette) empfangen. Es gibt über 30000 Inari-Schreine, die über ganz Japan verteilt sind und in viele Häusern findet man sie als Symbol von Wohlstand und Freundschaft.
Ihr Haupttempel ist der vor ca.1.500 Jahren erbaute „ Fushimi-Inari-Taisha“ südöstlich von Kyoto. In den Schreinen werden der göttlichen Füchsin Weihegaben von Reis, Sake und anderer Nahrung dargebracht.
auch: Inari-kami