Von der Göttin Tempestas erfahren wir aus den Berichten des Cicero, der über die stürmischen Ereignisse im Jahre 259 v.u.Z. berichtete: Vor Korsika geriet der Feldherr Cornelius Scipio mit seiner Flotte in einen schweren Sturm. Dieser gelobte der Sturmgöttin Tempestas einen Tempel zu weihen, wenn diese ihn und und seine Schiffe verschonen würde.
Die Stürmische
Von der Göttin Tempestas erfahren wir aus den Berichten des Cicero, der über die stürmischen Ereignisse im Jahre 259 v.u.Z. berichtete: Vor Korsika geriet der Feldherr Cornelius Scipio mit seiner Flotte in einen schweren Sturm. Dieser gelobte der Sturmgöttin Tempestas einen Tempel zu weihen, wenn diese ihn und und seine Schiffe verschonen würde.
Tatsächlich wurde der Göttin dieser Tempel vor der Porta Capena in Rom auf der Via Appia errichtet. Die Tempelweihe wurde am 1. Juni vollzogen, der auch als der Festtag der Göttin gilt.
Bedingungen, Zeit und Unwetter
Das lateinische Wort „tempestas“ kann einerseits mit „Bedingungen“ bzw. auch mit Zeit, Zeitabschnitt oder Zeitpunkt übersetzt werden.
Andererseits ist damit die Witterung und das Wetter und hier vor allem (heftige) Wetterbedingungen gemeint, wie Sturm, Unwetter oder Orkan.
Im übertragenen Sinn wird „tempestas“ auch für stürmische Zeit, Unruhe, Ansturm, Andrang gebraucht.
Wenn von der Mehrzahl „tempestates“ die Rede ist, dann sind damit die Sturmgöttinnen gemeint. Der von Cornelius Scipio errichtete Tempel lässt darauf schließen, dass das Phänomen Sturm auch als einzelne Göttin wahrgenommen wurde.
Cicero verweist darauf, dass Wetter- und Naturphänomene, wie z.B. Regenbogen oder Wolken als göttlich betrachtet werden sollten. Er verwendet die Metapher „tempestas“ auch als personifizierte Form für bedrohliche stürmische Wetterbedingungen.
Immerhin sind die Menschen diesen Umweltbedingungen ausgesetzt ohne viel dagegen tun zu können.
Daher werden diese nicht zu beeinflussende Faktoren oft als göttlich angesehen. Und damit konnte man in gewisser Weise auch mit ihnen in Verbindung treten, indem man zu ihnen betet, sie beschwört, Gelübde ablegt.
Interessant, dass heftiger Sturm sowohl in der Ein- wie auch in der Mehrzahl als weibliche Göttin(nen) verstanden wurden.
Häuser dicht machen
Bemerkenswert ist auch, dass am 1. Juni sowohl das Fest der Tempestas wie auch der Göttin Cardea gefeiert wurde. Letztere ist u.a. für Türscharniere und Türangeln zuständig. Und wenn diese nicht ordentlich montiert und befestigt sind, dann werden sie der Kraft der Sturmgöttin nicht standhalten. Also durchaus sinnvoll, die Feiertage der beiden Göttinnen auf einen Tag zu legen. Das sollte die Menschen offenbar daran erinnern, ihre Häuser und vor allem Fenster und Türen gegen Stürme zu sichern.
auch: Tempestates