Thalassa – Griechische Meeresgöttin, Mutter aller Fische, Schöpferin alles Lebens im Meer

Im antiken Griechenland galt Thalassa als die Personifizierung des Mittelmeeres. Sie wird daher nicht in einer bestimmten Gestalt dargestellt, ihre Form, ihr Körper ist elementar – das Meer selbst.

Ur-Mutterschoß

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Im antiken Griechenland galt Thalassa als die Personifizierung des Mittelmeeres. Sie wird daher nicht in einer bestimmten Gestalt dargestellt, ihre Form, ihr Körper ist elementar – das Meer selbst.

Allerdings erscheint sie in den Fabeln des Aesop (600 v.u.Z.) als eine aus Meerwasser geformte Frau, die aus ihrem Urelement aufsteigt. Auf Mosaiken der römischen Ära wird sie mitunter als Frauengestalt dargestellt, deren Oberkörper aus den Wellen ragt, mit Krabbenscheren als Hörner, in Algen gekleidet und ein Schiffruder in ihrer Hand haltend. Thalassa ist die Tochter der Hemera und des Aither.

Gemeinsam mit ihrem Gefährten Pontos hat sie die neun Telchiden – Seeungeheuer, von denen gesagt wird, dass sie Flossen als Hände und den Kopf eines Hundes haben. In anderen Auslegungen sind diese Telchiden einfach nur Fischkinder, möglicherweise die neun ursprünglichen Fischarten. Thalassa gilt daher als „Fischmutter“ oder auch als Mutter allen Meereslebens.

Gebärmutter aller kosmischen Manifestation auf Erden

Sie wird auch als die große Quelle, Ursprung oder Gebärmutter aller kosmischen Manifestation auf Erden angesehen, denn alles kam irgendwann aus dem Universum, fand Nährboden und Heimat im Meer, aus dem schließlich wieder alles terrestrische Leben hervorkam. Damit zählt Thalassa zu den ursprünglichen Schöpfungsgöttinnen.

In diesem Zusammenhang wird sie auch immer wieder als die Mutter der Aphrodite genannt: Nachdem Kronos seinen Vater Uranos entmannte, schleuderte er die Geschlechtsteile seines Vaters ins Meer, das oft auch als das Urweibliche, der Ur-Mutterschoß oder eben auch als die Göttin Thalassa beschrieben wird.
Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, daraus bildete sich ein Schaum, aus dem Aphrodite vor Paphos auf Zypern entstieg und unter Blütenduft und Sphärenklängen ans Ufer schritt.

Thalassa wird immer wieder mit Thethys in Verbindung gebracht bzw. mit dieser verwechselt. Allerdings scheint es sich hier um zwei unterschiedliche Göttinnen zu handeln.

Ihre kosmische Manifestation hat die Meeresgöttin mittlerweile auch: Im September 1989 entdeckte Dr. Richard J. Terrile vom Voyager Imaging Team auf Teleobjektivaufnahmen von Voyager 2 zwei Neptunmonde. Der äußere der beiden wurde nach Thalassa benannt.

auch: Thalatta, Thalath, Thalatth

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