Tien Hou ist die Schutzgöttin der Seeleute und FischerInnen, sie ist Himmelskönigin, Göttin des Feuers, von Blitz und Gewitter. Sie reitet auf den Wolken durch den Himmel und beauftragt die Winde Seeleute zu finden, die sich in Gefahr befinden, um sie dann zu retten.
Schutzgöttin der Seeleute
Tien Hou ist die Schutzgöttin der Seeleute und FischerInnen, sie ist Himmelskönigin, Göttin des Feuers, von Blitz und Gewitter. Sie reitet auf den Wolken durch den Himmel und beauftragt die Winde Seeleute zu finden, die sich in Gefahr befinden, um sie dann zu retten.
Der Sage nach lässt sie in dunklen, stürmischen Nächten ein Licht vom Himmel leuchten, um die Seeleute vor Gefahr zu bewahren.
Überfahrt nach Kanton
Die Legende beschreibt Tien Hou als ein junges Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, das eine Überfahrt nach Kanton suchte. Doch alle reichen Reeder und die Kapitäne der großen Handelsdschunken wiesen sie ab.
Nur ein einfacher Händler hatte schließlich Erbarmen mit Tien Hou und nahm sie im letzten Moment doch noch mit an Bord seines Seglers. Die nach Kanton segelnde Handelsflotte geriet unterwegs in einen gewaltigen Taifun, dessen Stärke jede menschliche Vorstellung weit überschritt.
Eine nach der anderen versanken die Dschunken in den tobenden Fluten. Auch für den kleinen Segler, auf dem sich Tien Hou befand, schien es keine Hoffnung mehr zu geben. Riesige Wogen hämmerten wie mit Titanenfäusten auf die Nussschale ein, so dass die erschöpfte Besatzung nahe dran war, alle Hoffnung aufzugeben.
Geheimnisvolles Mädchen und Feuersäule
Da erhob sich mit einem Male Tien Hou von ihrem Platz und ging mit sicheren Schritten über das schwankende Deck der Dschunke zum Bug des Schiffes. Ihre klare Stimme hallte über das brausende Meer, übertönte den Donner der Wogen und das Tosen des Sturms. Tien Hou befahl den Naturgewalten, sich zu beruhigen.
Und wirklich, der Taifun ebbte ab, das Meer beruhigte sich. Der Himmel klarte auf, bald schon kam Land in Sicht. Die Dschunke ging bei einer kleinen Halbinsel an der Südküste Chinas vor Anker, dort, wo sich heute die Stadt Macau befindet. Tien Hou ging mit der Besatzung an Land. Doch noch ehe die erstaunten Seeleute sich bei dem geheimnisvollen Mädchen für die wundersame Errettung bedanken konnten, erschien eine Feuersäule, in der Tien Hou zum Himmel fuhr.
Die Schiffsbesatzung errichtete zu Ehren ihrer Retterin ein kleines Heiligtum, wo Tien Hou seitdem als Schutzgöttin der Seeleute verehrt wird. Seeleute und FischerInnen begeben sich immer noch in eine ihrer Tempel um der Göttin für das sichere Geleit im Südchinesischen Meer zu danken.
Göttin von Hongkong
Die meistverehrte Gottheit der Hafenstadt Hongkong ist – nicht weiter verwunderlich – die Schutzheilige der Fischer und Seefahrer Tien Hou. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt findet man etwa 20 ihr geweihte Tempel. Alle, die ihren Lebensunterhalt auf und mit dem Meer verdienen, preisen Tien Hou, die Göttin des Meeres. Sie wird gefeiert, um Schutz, Sicherheit, gutes Wetter und volle Netze zu gewährleisten.
Die SeefahrerInnen schmücken ihre Boote mit bunten Bändern, danken der Göttin für den Schutz, den sie in der Vergangenheit geboten hat, und beten für weiteres Glück. Die Boote sind voller Symbole der Hingabe und Opfergaben für Tien Hou.
Auch allen, die – im übertragenen Sinne – in ihrem Leben durch hohe Wogen und heftige Stürme segeln, kann Tien Hou helfen.
Sie unterstützt sie darin, sichere Schritten zu gehen und mit einer klaren, lauten und mächtigen Stimme dem wilden Treiben um sie herum Einhalt zu gebieten.
auch: Thien Hau, Tianhou, Tin Hau (vietnamensisch)