Während in anderen Kulturen und Mythologien Göttinnen der Morgenröte und -dämmerung eher als zart und lieblich beschrieben werden, ist die ungarische Variante ganz schön feurig und gefährlich. Sie ist eine überaus heißblütig junge Frau.

 Die Heißblütige

Während in anderen Kulturen und Mythologien Göttinnen der Morgenröte und -dämmerung eher als zart und lieblich beschrieben werden, ist die ungarische Variante ganz schön feurig und gefährlich. Sie ist eine überaus heißblütig junge Frau.

So berauschend schön und begehrenswert, dass viele Männer ihr den Hof machen. Sie aber findet großen Gefallen daran, diese Verehrer zu backen, wenn sie sich ihr allzusehr nähern. Als das ihre Mutter, die Sonnengöttin Xatel-Ekwa einmal bemerkte, rettete und heilte diese einen solchen „gebackenen Mann“.

Allerdings bilden seit Millennien die Brüste der Xoli-Kaltes ein zentrales Motiv in der Skulpturenkunst. Sie symbolisieren den göttlichen Quell lebensspendender Feuchtigkeit, den der Morgentau mit sich bringt. Dieser hat eine wichtige Funktion: Nur durch diese regelmäßigen Zufuhr dieser feiner Art der Flüssigkeit können – speziell in kargen wasserarmen Gebieten – zahlreiche bodennahe Pflanzen überleben, was wiederum das Leben jener Tiere ermöglicht, die sich von diesen Pflanzen ernähren.

So fangen einige Käferarten die Tautröpfchen an ihren Fühlern und Beinen auf. So ist Xoli-Kaltes eine recht zwiespältige Göttin – heißblütig und nährend gleichzeitig.  

 

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